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Herzkatheterlabore auf technisch neuestem Stand

St. Vincenz-Krankenhaus führt Kardiologie zusammen

Von Andrea Pistorius
(Text und Foto)
Paderborn (WV). Das St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn hat 18 Jahre nach Einrichtung der kardiologischen Fachabteilung endlich Station und Medizintechnik unter einem Dach zusammenführen können. Kernstück des Neubaus am Busdorf sind zwei hochmoderne Herzkatheterlabore.

Die Kardiologen des Ordenskrankenhauses hatten bislang ihre Untersuchungen in Fachräumen durchführen müssen, die dem Krankenhaus-Trakt an der Husener Straße angeschlossen waren. Die Patienten aber lagen auf zwei Stationen am Busdorf und mussten deshalb zum Herzkatheterlabor transportiert werden. Wer sitzen konnte, nahm im Pendelbus des Krankenhauses Platz, die Liegefälle chauffierte der Malteser Hilfsdienst.
Für Patienten und Personal sei dieser Zustand nicht länger zumutbar gewesen, meinte gestern der Chefarzt der St. Vincenz-Kardiologie, Prof. Dr. Eckhard Most, bei der Präsentation der neuen Einrichtung. »Unser oberstes Ziel ist die Patientenzufriedenheit«, betonte er, aber auch Ärzte und Schwestern seien jetzt motivierter bei der Arbeit.
Der Hauptgeschäftsführer der Klinik, Dr. Josef Düllings, rechnet dazu mit einer deutlichen Kostenersparnis durch die Konzentration der Kardiologie an einen Standort. 300 000 Euro will er im Jahr allein durch den Wegfall der Patiententransporte in der Kasse zurückbehalten. Dadurch und durch verbesserte Arbeitsabläufe werde sich die neue Einrichtung rasch amortisieren. Rund eine Million Euro haben allein die beiden neuen Herzkatheterlabore gekostet, die nicht nur der Diagnose von Herzerkrankungen dienen, sondern auch therapeutische Eingriffe zum Beispiel mit Hilfe eines Ballonkatheters ermöglichen.
Das St. Vincenz-Krankenhaus verfügt über die einzige kardiologische Fachabteilung im Kreis Paderborn. Im vergangenen Jahr wurden knapp 3 600 Patienten stationär versorgt. Die Auslastung der 50 Betten lag bei 96 Prozent. Chefarzt Most und Hauptgeschäftsführer Düllings denken bereits laut über eine Erweiterung der Abteilung nach. Geplant ist unter anderem ein Bereitschaftsdienst rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Außerdem soll die Kooperation mit niedergelassenen Kardiologen und Hausärzten weiter verbessert werden.

Artikel vom 02.02.2005