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Protest gegen
Gaspreisanstieg

Bürgerinitiative Paderborn Vorbild

Von Bernd Bexte
Herford (HK). Eine ähnliche Protestwelle wie gegen E.ON in Paderborn könnte jetzt auch auf die Stadtwerke zukommen. Das »Soziale Bündnis Herford« will bei entsprechender Resonanz in der Bevölkerung den Widerstand gegen die Gaspreiserhöhung vor Ort organisieren. Dies ist das Ergebnis eines Besuches in Paderborn.

Dort nahmen Vertreter des »Bündnis Soziale Bewegung NRW«, Gruppe Herford, an einer Informationsveranstaltung im Heinz-Nixdorf-Forum teil, um sich ein Bild von der Protestbewegung gegen den Energie-Konzern E.ON zu machen. In Paderborn hatte sich unter dem Namen »Gaspreise runter« eine Bürgerinitiative gebildet, die die Preispolitik von E.ON nicht hinnehmen will (das HK berichtete). Mittlerweile haben dort mehr als 6000 Bürger Widerspruch eingelegt und verweigern sich einer Gaspreiserhöhung beziehungsweise akzeptieren nur einen zweiprozentigen Preisaufschlag. E.ON hingegen hat die Gebühren um bis zu 14 Prozent angehoben.
Die Protestveranstaltung, zu der mit 500 Gästen weit mehr als erwartet gekommen waren, ließ die Herforder Gäste aufhorchen. Bekanntlich wurden in Herford im Oktober (5,13 Prozent) sowie zum Jahreswechsel (6,2 Prozent) und werden erneut, voraussichtlich im April, die Gaspreise erhöht. »Folglich interessiert der Gaspreis nicht nur die Bürger in Paderborn, sondern auch in Herford«, sagt Irmgard Pehle, Sprecherin des »Sozialen Bündnisses Herford«. Es stelle sich die Frage, ob sich auch in Herford die Verbraucher zur Wehr setzen werden.
Sei dies der Fall, wolle man auf das Knowhow der Paderborner Protestbewegung zurückgreifen. Diese verfüge über vorgefertigte Musterbriefe für ein Widerspruchsschreiben, wisse in rechtlichen Fragen Bescheid und informiere im Internet (www.gaspreise-runter-owl.de). »Wir haben vor Ort entsprechende Kontakte geknüpft. Jetzt wollen wir die Reaktion der betroffenen Stadtwerke-Kunden hier in Herford abwarten«, sagt Günter Wieske vom Sozialverband Deutschlands (SoVD) im Gespräch mit dem HK. Interessierte können sich unter bick@teleos-web.de oder irmgard.pehle @t-online.de für Fragen und Auskünfte an die Sprecherin des »Sozialen Bündnisses Herford« wenden.
In dem Bündnis haben sich Gewerkschaften, der SoVD, die SPD Radewig, die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD, Kirchenkreis, Arbeitskreis Recycling und »Maßarbeit« zusammengeschlossen.

Artikel vom 04.02.2005