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Streifen für mehr Sicherheit

CDU, Verwaltung und Anwohner sind sich in Sachen Kreisel einig

Harsewinkel (jaf). Freie Fahrt für die Autos - das bedeutet am »Poppenborg«-Kreisel in der Innenstadt lange Wartezeiten für die Fußgänger. Nach fünfjähriger Diskussion liegen die Nerven der Bürger blank. Aber nicht mehr lange. Zwei Zebrastreifen sollen in Kürze für mehr Sicherheit sorgen. Bereits in der kommenden Woche kann mit einer entsprechenden Anordnung des Kreises gerechnet werden.

Bereits gestern machten sich Vertreter der CDU-Fraktion zusammen mit Fachgruppenleiter Tiefbau/Städtische Betriebe, Stefan Volmering, Ulrich Elfers von der Abteilung Straßen/Verkehr des Kreises Gütersloh, Karl-Heinz Toppmöller vom Bauhof und einigen Anwohnern ein Bild an Ort und Stelle: Mütter mit Kinderwagen haben zu bestimmten Zeiten kaum eine Chance, auf die andere Straßenseite zu gelangen, noch schlimmer sieht die Lage für ältere Menschen aus.
»Hier muss dringend etwas geschehen«, forderte CDU-Fraktionssprecher Dieter Berheide. Sein Stellvertreter Heinz Bünnigmann und seine Parteikollegen Anton Mense und Reinhard Himmerich konnten Berheide da nur beipflichten. Und auch die Verwaltung sieht dringenden Handlungsbedarf. Seit Jahren besteht politischer Konsens: Der Wille ist da, so lange keine Interessen der Anlieger - sprich der Wegfall von Parkplätzen - gefährdet sind.
Vor Ort wurden Möglichkeiten durchgespielt: An der Brockhäger Straße soll vor Buchmann ein Zebrastreifen errichtet werden und an der Hesselteicher Straße in Höhe des Schlecker-Marktes. Der Kreis hat bereits seine Zustimmung signalisiert. Jetzt muss nur noch das Wetter besser werden: Schließlich muss der Asphalt eine Temperatur von rund zehn Grad aufweisen: »Sonst hält die Farbe nicht ordentlich. Das platzt dann wieder auf«, weiß der Verkehrsexperte Karl-Heinz Toppmöller. Regnen dürfe es auch nicht. »Wir peilen also das Frühjahr an. Die Querungshilfen sollen so schnell wie möglich realisiert werden«, so Stefan Volmering.
Darüber hinaus ist eine weitere Auflage des Kreises, dass die Beleuchtung ausgetauscht werden muss. Die Laternen sind an den Standorten vorhanden, nur die Leuchtkörper müssen heller als bisher sein. »Dass können wir rasch erledigen«, zeigte sich Stefan Volmering zuversichtlich, die Sicherheitslage möglichst bald zu verbessern. Eine gesonderte Entscheidung im Planungs- und Bauausschuss ist auf jeden Fall nicht notwendig, da alle Parteien bereits mehrfach ihre Zustimmung signalisiert haben.
Die Zebrastreifen hätten die Harsewinkeler allerdings auch schon im Jahre 2000 haben können. Damals gab es bereits eine Anordnung des Kreises. Verkehrsrechtlich hätte das Projekt vor fünf Jahren noch leicht realisiert werden können. Aber: Der Planungs- und Bauausschuss entschied sich 2001 gegen die Zebrastreifen. Hintergrund des negativen Votums waren die gefährdeten Parkplätze, die durch die Zebrastreifen weggefallen wären. 2001 änderte sich die Rechtslage: Danach wurde der Ermessensspielraum verkleinert, gute Sichtverhältnisse sind nun nachzuweisen, wie Ulrich Elfers gestern noch einmal erläuterte. Während 2000 ein Bremsweg von 13 Metern veranschlagt wurde, sind es nun schon 30 Meter, um die Kommunikation und den Sichtkontakt zwischen Fußgänger und Autofahrer zu ermöglichen.
Karl-Heinz Toppmöller nahm Maß - und siehe da: An der Hesselteicher Straße und an der Brockhäger Straße ist die Anbringung von Zebrastreifen ohne den Wegfall von Parkplätzen möglich. An der dritten Achse, vor dem Restaurant Syrtaki, würden durch die »weißen Streifen« zwei Parkplätze wegfallen - und das wollen weder die Christdemokraten noch die Verwaltung. »Zunächst sollten wir die zwei Zebrastreifen in Angriff nehmen und dann nach einer weiteren Möglichkeit suchen«, betonte Stefan Volmering. Und Heinz Bünnigmann atmete auf: »Gott sei Dank! Jetzt sind wir auf jeden Fall einen Riesenschritt weiter«.

Artikel vom 02.02.2005