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Menschen in
unserer Stadt
Anneliese Blissenbach
Sportliche Ruheständlerin

»Schon als Kind war ich recht sportlich«, sagt Anneliese Blissenbach. Und das ist die inzwischen 68-Jährige bis heute geblieben. Obwohl es zwischenzeitlich einen Punkt gab, der für sie das Ende aller sportlichen Betätigung hätte bedeuten können: Als gerade einmal 31-Jährige musste sie sich einer schweren Hüftoperation unterziehen.
»Die üblichen Belastungen der Gelenke waren auf einmal für mich verboten«, erinnert sie sich. Aber Anneliese Blissenbach hatte einen guten Orthopäden, der das Problem der bewegungsfreudigen jungen Frau erkannte. »Ob ich mir vorstellen könne, im Versehrtensportverein - so hieß das 1970 noch - mitzumachen, fragte er mich damals.«
Anneliese Blissenbach konnte es. Der damals noch junge Verein in Sennestadt, ursprünglich nur für Menschen gedacht, die an Kriegsverletzungen litten, hatte sich soeben auch für Mitglieder mit »zivilen« Schädigungen geöffnet. Solche wie die zweifache junge Mutter eben, die auf dem Standpunkt stand: »Ein bisschen Sport treiben tut gut.«
Seit fast 35 Jahren treibt die gelernte Bankkauffrau in »ihrem« Verein, der Behindertensportgemeinschaft Sennestadt (BSG) nun schon »ein bisschen Sport«. »Am liebsten schwimme ich, weil man dann so schön leicht ist«, sagt sie. Außerdem stehen Tischtennis und Gymnastik auf ihrem Trainingsplan. Und das Deutsche Sportabzeichen in Gold hat Anneliese Blissenbach im vergangenen Jahr bereits zum 27. Mal abgelegt.
Soweit die sportliche Seite der aktiven Ruheständlerin, die 1962 durch den Beruf ihres Mannes - er hat als Bauingenieur in der aufstrebenden Reichow-Stadt Häuser gebaut - mit ihrer Familie aus Oberhausen nach Sennestadt kam.
Die 68-Jährige ist jedoch nicht nur Nutznießerin der BSG-Angebote. Seit 1982 ist sie im BSG-Vorstand tätig, organisiert unter anderem die jährlichen »Wandertage«. Eines macht Anneliese Blissenbach allerdings Sorgen: die Altersstruktur des Vereins.
»Wir brauchen dringend mehr junge Menschen bei uns. Denen haben wir auch etwas zu bieten«, meint sie. Immerhin habe man die Deutsche Meisterschaft im Flugball gewonnen. »Rückenschmerzen reichen schon aus, um bei uns mitzumachen«, wirbt sie deshalb.Annemargret Ohlig

Artikel vom 02.02.2005