02.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

11.11 Uhr: Frauen regieren die Stadt

Bürgermeister muss sich der Macht beugen und Rathausschlüssel herausrücken

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Heiße Rhythmen und kunterbuntes Treiben werden an Weiberfastnacht Stukenbrock zum Glühen bringen. Um 11.11 Uhr werden die Weiber die Regentschaft übernehmen. Ganz Stukenbrock wird Kopf stehen - 20 000 Gäste aus Nah und Fern werden wieder erwartet.

Zuallererst wird es den Männer an der Spitze der Verwaltung an den Kragen gehen. Bürgermeister Hubert Erichlandwehr wird sich gegen die Übermacht der Frauen nicht mehr wehren können und den Rathausschlüssel widerstandslos herausgeben. Vergangenes Jahr hatten die Elfen den ersten Mann der Stadt in einen Waldschrat verwandelt, die Zigeunerinnen schnappten sich Ordnungsamtsleiter Ferdinand Lakämper und machten ihn zu einem von ihnen. Max und Moritz von der DJK Amisia suchten nach Witwe Bolte und fanden sie in Eugen Henkenjohann, Herr der Wahlen und Leiter des Hauptamtes.
Dieses Jahr greifen die Frauen noch nach Höherem. Sie werden sich den Landrat des Kreises zur Brust nehmen und einnorden. Voraussichtlich wird er es gelassen nehmen. Die Beziehungen zwischen dem Rheinland und Westfalen sind eng: Des Bürgermeisters Frau Natascha ist Kölnerin und dem Karneval verschrieben, die Adenauers kommen auch aus dem Rheinland und haben bereits beim Kinderkarneval am Sonntag gezeigt, dass der Frohsinn kein schlechtes Wetter kennt. Auf dem Prunkwagen hatten sie sogar Söhnchen Jan dabei, gut verkleidet und kaum sichtbar hinter seinem Teddybären-Fell.
Und später wird gefeiert: Auf der Straße, in den Gaststätten und natürlich in den Festzelten. Bis zum frühen Morgen.

Artikel vom 02.02.2005