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Aus Briefen an die Redaktion


A 2-Anschluss ist
nicht notwendig
Querspange, A 2 Anschluss, Gewerbepark Marburg: Für Diskussionsstoff ist weiterhin gesorgt. Eine Leserin schreibt:
Lassen wir uns nicht Sand in die Augen streuen mit Diskussionen über die Querspange (Bau 2011), die Rentruper Straße etc. um von dem eigentlichen Thema abzulenken - dem Autobahnanschluss (Bau 2006)!
Bevor die Autobahnanschlussstelle gebaut werden kann, muss der Kreis Gütersloh zur Erlangung des Baurechts ein Planfeststellungsverfahren nach Bundesfernstraßengesetz durchführen. Dabei können alle von der Planung Betroffenen ihre Anregungen und Einwendungen in die Planungen einbringen. Diese werden dann im Rahmen des so genannten Planfeststellungsbeschlusses, den das Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung des Landes Nordrhein-Westfalen erlässt, abgewogen, um eine allen Forderungen am weitestgehenden gerecht zu werden.
Die erforderliche Offenlegung erfolgt bis zum 15. Februar 2005 im Rathaus Rheda, 8. Stock. Alle Bürger sind aufgefordert, die Planung einzusehen und ihre Einwände darzulegen.
1. Es besteht keine Notwendigkeit für den Bau eines zusätzlichen Autobahnanschlusses. Die Anschlussstellen Oelde und die überdimensional ausgebauten in Rheda und Wiedenbrück mit Anbindungen in alle Richtungen genügen den Ansprüchen der Region.
2. Unrealistische Verkehrshochrechnungen dramatisieren das eventuell entstehende Verkehrsaufkommen. Ohne das geplante (fiktive) Gewerbegebiet „Marburg“ ist ein neuer Autobahnanschluss in keinem Fall erforderlich. Was geschieht in der Zeit zwischen dem Bau des Autobahnanschlusses und des Autobahnzubringers, genannt „Trasse“ oder „Querspange“? Stehen nach 5 Jahren noch fünf Millionen _ für den Autobahnzubringer zur Verfügung (plus Teuerung und „übersehene“ bzw. „nicht gesehene“ Kosten)??
3. Was der Autobahnanschluss für St. Vit und Umgebung bedeutet an zusätzlichem Verkehr und der damit verbundenen Geräuschbelästigung, Verlust an Lebensqualität, Verschandelung der Landschaft etc. etc. nicht zu reden über die Millionen für eine aufwendig geplante Autobahnabfahrt mit drei Kreisverkehren im Niemandsland, sollte alle betroffenen Bürger in St. Vit, Rheda und Wiedenbrück veranlassen, von ihrem Recht des Einspruchs Gebrauch zu machen.
4. Überall wird über Geldmangel geredet. Den kleinen Leuten wird das Geld buchstäblich aus der Tasche gezogen. Andererseits verschleudern Betreiber unsere Steuergelder.
5. Müssen wir ausbaden, was uns Kreis- und Kommunalpolitiker mit der „Marburg“ eingebrockt haben? Teure Preise wurden für Ackerland bezahlt, erst für eine Mülldeponie, dann für ein Gewerbegebiet, dessen Preis auf ca. 70 Euro per Quadratmeter angewachsen ist, was niemand bezahlen wird. Können eben diese Politiker nicht umdenken und den gegenwärtigen wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten Rechnung tragen und sparen anstatt illusorischen Vorstellungen anzuhängen für weitere, unsinnige Projekte?
Sollten wir Bürger nicht mitdenken, überlegen und uns wehren, rechtzeitig zu gegebener Zeit und nicht jammern, wenn alles zu spät ist?

Notburga Appru
33378 Rheda-Wiedenbrück

Artikel vom 01.02.2005