Mehrkampf-DM: Silber und Bronze für LC-Duo - Lillis Super-Stoß
Von Elmar Neumann Halle/Saale (WB). Dieser Start ins neue Jahr kann sich sehen lassen. Bei den 3. Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Halle/Saale belegten Claudia Tonn (4423 Punkte) und Lilli Schwarzkopf (4409) - wie im vergangenen Jahr - die Plätze zwei und drei. Vor dem starken Duo des LC Paderborn landete lediglich Titelverteidigerin Sonja Kesselschläger (4471) vom SC Neubrandenburg. »Ich bin durchaus zufrieden, aber gerade im Kugelstoßen gibt es für mich bis zu den Europameisterschaften in Madrid noch eine Menge zu tun«, fasste Olympionikin Tonn ihren Fünfkampf zusammen. Der Start war verheißungsvoll verlaufen. 8,61 sec. über die 60 m Hürden bedeuteten persönliche Bestleistung innerhalb eines Mehrkampfes. Mit den 1,75 m im Hochsprung hingegen war die 23-Jährige weniger zufrieden: »Da hatte ich doch einige Probleme mit dem Anlauf und war insgesamt zu unsicher.« Richtig problematisch sollten sich indes erst die Versuche mit der Kugel gestalten. Mit 11,39 m musste sich die Siebenkampf-Zwölfte von Athen begnügen. Ein Aussetzer, der die Mitfavoritin auf den sechsten Platz abstürzen ließ und um alle Titelchancen brachte. »Diese Disziplin bleibt meine Riesen-Schwäche. Die habe ich noch gar nicht in den Griff bekommen«, musste sich Tonn eingestehen. Nur gut, dass auf ihre Stärke, den Weitsprung, Verlass ist. Die 1,82 m große Modellathletin landete erst nach 6,38 m im Sand und sprang damit wieder auf Rang zwei vor. Eine Platzierung, die sie mit der schnellsten 800 m-Zeit aller Teilnehmerinnen (2:12,83 min.) zementierte: »Zwischendurch habe ich schon nicht mehr dran geglaubt, noch auf dem Treppchen landen zu können. Nach dem Kugelstoßen bin ich kurzfristig in ein richtiges Loch gefallen. Aber der 800er war ein ordentlicher Abschluss. Immerhin sind die Beine am Ende eines solchen Wettkampfes ganz schön schwer.« Zu einer zufriedenen Claudia Tonn gesellte sich eine (positiv) überraschte Lilli Schwarzkopf. Obschon seit Wochen nachhaltig von einer Knie-Verletzung gehandicapt, lief auch die Siebenkämpferin aus Siebenstern die 60 m Hürden schnell wie nie (8,69 sec.). Den Umständen entsprechend guten 1,75 m im Hochsprung folgte ein »Schocker« (O-Ton Schwarzkopf). Erstmals 13,95 m weit flog Lillis Kugel und urplötzlich lag die Deutsche Freiluft-Meisterin von Vaterstetten auch in der Halle vorn. »Der Stoß ist mir so herausgerutscht. Das hat sich richtig gut angefühlt«, sagte Schwarzkopf. Beim Weitsprung (5,88 m) allerdings waren die verletzungsbedingten Probleme nicht zu kompensieren und der Kurz-Aufenthalt an der Spitze Vergangenheit. Die Zeit von 2:13,55 min. über die 800 m reichten aber, um Rang drei und damit die zweite Mehrkampf-Medaille des Tages für den LC Paderborn zu sichern.
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