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24:19 aus der Hand gegeben

Landesliga: Nettelstedt II unterliegt TV Verl unglücklich mit 27:28

Von Volker Krusche
Nettelstedt (WB). »Wenn man kein Glück hat, kommt auch immer noch etwas Pech dazu.« Frank Sonnenberg hat das Spaßen trotz des neuerlichen, bitteren Nackenschlages seines TuS Nettelstedt II nicht verlernt. Gegen den Tabellenzweiten unterlag das Schlusslicht äußerst unglücklich mit 27:28 (14:14).

Die Vorzeichen für das erste der nun bis zum Saisonende an jedem Wochenende folgenden Endspiele waren alles andere als günstig. Sebastian Ruhe war nach wie vor nicht spielberechtigt und wird erst nach dem spielfreien Karnevals-Wochenende am 12. Februar zum Einsatz kommen. Hinzu kam, dass Marco Kostka und Thorsten Hensel erkrankt, Andre Böke verletzt und Thorsten Kahmeier verhindert waren. Doch diejenigen, die anschließend auf der Platte standen, die rissen sich alle ein Bein aus. Jeder wusste, worum es geht. Und mit Coach Sonnenberg nach seiner Bandscheiben-OP wieder auf der Bank wirkten die Hausherren äußerst konzentriert. Zwar legte der Favoriten aus Verl im ersten Abschnitt bis auf eine Ausnahme immer vor, Nettelstedt ließ sich aber nicht abschütteln und hatte stets die passende Antwort parat. So war beim 14:14 zur Pause noch alles offen.
Gestützt auf einen starken Torhüter Gerfen sprühte die Mannschaft nach dem Wechsel nur so vor Biss und Kampf, was sich dann auch sehr schnell positiv im Ergebnis niederschlagen sollte. Aus dem 14:14 machte der TuS ein 20:16 und schraubte die Führung nach gut 40 Minuten beim 22:17 sogar auf fünf Tore. Man wähnte sich auf der Siegerstraße. Erst recht, als dieses Polster auch in den folgenden zehn Minuten Bestand hatte und Nettelstedt mit einer beruhigenden 24:19-Führung in die Schlussphase ging.
Dann allerdings fühlte man sich von den zwei jungen Schiedsrichterinnen aus Lemgo in einigen Aktionen ungerecht behandelt. Die hoben den Arm zum Zeitspiel nach Auffassung der Hausherren viel zu schnell hoch. »Die beiden Damen haben 50 Minuten lang gut gepfiffen, sind dann aber eingeknickt. Ich kann aber auch nicht verstehen, wie man dieses junge Gespann ein Spiel der Landesliga leiten lassen kann, in dem es für beide Teams um soviel geht«, zuckte Sonnenberg mit den Schultern. Neben einigen merkwürdigen Pfiffen waren es seine Jungs aber auch selbst, die sich um den Lohn der tollen Arbeit brachten. Urplötzlich wurde nicht mit konzentriert eine Chance herausgespielt, sondern nach wenigen Sekunden überhastet abgeschlossen. Verl witterte Morgenluft, schaffte binnen drei Minuten den 24:22-Anschluss und wenig später sogar die 25:27-Führung. Der TuS glich zwar wieder aus, ihm wurde nach dem 27:28 aber der letzte Angriff weggepfiffen. Die Niederlage war besiegelt, Verl aber ein überaus glücklicher Sieger.
TuS Nettelstedt II: Gerfen; Köstring (1), Hägerbäumer (2), B. Gartmann (7/1), Theobald (3), Allgaier (8), Waldmann (2), T. Gerling (4)

Artikel vom 31.01.2005