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Schlamm macht Sorgen

Abwasser: Über Gebühren nachdenken


Versmold (igs). Zu viel Schlamm statt Wasser: Was die anfallende Klärschlamm-Menge angeht, sieht Bauamtsleiter Hartmut Lüdeling weitere Probleme auf die Stadt zu kommen. »Das Abwasser der Privathaushalte ist kein Thema. Aber die Industrie schickt uns zunehmend konzentrierteres Abwasser.« Wenn der Schlammanteil weiter wachse, könne man den Klärschlamm quasi »direkt durchreichen«. »Diese Extremfälle haben wir glücklicherweise noch nicht.« Extrem gesagt bedeute es jedoch, dass Firmen für Abwasser den Festpreis von 1,92 Euro zahlten, diesem vorher das Wasser entziehen und weiter verwenden würden und der Stadt durch den Kanal die Essenz schickten. Eine Essenz, die die Stadt als Festschlamm teuer mit 36 Euro entsorgen muss. Dies zeige sich auch in der Tendenz, dass die Schlamm-Menge steige, die Wassermenge jedoch auf dem gleichen Niveau bleibe oder sinke. »Diese Kalkulation kann nicht aufgehen.« Lüdeling forderte dazu auf, bei der Diskussion der Gebührensatzung über die Preisgestaltung bei gewerblichem Abwasser nachzudenken.
Überlegungen, wie die Menge das Schlamms weiter reduziert werden können, laufen. Denn für die Zukunft befürchtet Lüdeling weitere Kosten: Noch dürfe Klärschlamm in der Landwirtschaft verwertet werden - für die Stadt im Vergleich zu anderen Entsorgungsmethoden eine relativ günstige Lösung. Ob es dabei bleibt, ist eine politische Entscheidung.
»Wir hoffen natürlich, dass die landbauliche Verwertung langfristig erhalten bleibt.« Zusätzliche Kosten kommen in der Klärschlammverwertung auch durch die Maut auf die Stadt zu, da der Schlamm per Lastwagen verfrachtet wird.

Artikel vom 29.01.2005