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Glocken erklingen im Chor

Ganz besonderes Weihnachtsgeschenk für die Gemeinde St. Anna

Verl (köh). Die katholische Kirchengemeinde St. Anna wird dieses Jahr ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk bekommen und einen historischen Augenblick erleben.

Nach der Christmesse sollen erstmals wieder alle sieben Glocken im Chor über den Dächern von Verl erklingen. Wie Pfarrer Hermann-Josef Hölscher auf Anfrage erklärte, seien Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand zurzeit mit der Namensgebung und den Themen für die Verzierungen der Glocken beschäftigt. »Es gibt mehr Namen als Glocken«, lacht Pfarrer Hölscher. Am kommenden Montag tagt der Pfarrgemeinderat ein weiteres Mal, um endlich zu einem Ergebnis zu kommen.
Bei der Gestaltung soll die Verbindung zu Gott als »Anstifter des Lebens« hergestellt und sollen auch die Gruppen der Gemeinde, wie etwa Kolping und KAB, verewigt werden. Auch die Welt der Arbeit in Verl soll in alten Berufen aus einem Zeitraum von 200 Jahren lebendig gemacht werden. Die Ausschreibung für das Gießen der Glocken sei erfolgt, die Gestaltung der Verzierungen übernähmen die Gebrüder Winkelmann aus Günne, unter deren Händen auch der Altarbereich entstanden ist.
Die drei Denkmal-Glocken aus der Zeit vor dem Krieg sollen wiederhergestellt werden und erstmals zum Kirchweihfest läuten. Dazu müssen zwei Glocken neu gegossen werden, die Schutzengelglocke von 1922 wird die einzige alte Glocke in dem Ensemble sein. Der Klang aller neuen Glocken wird auf sie abgestimmt.
Die vier großen neuen Bronzeglocken, die die Stahlglocken ersetzen sollen, haben zum Gloria der Christmette ihre Premiere. Und nach der Messe, wenn die Gemeinde aus dem Gotteshaus kommt, soll das gesamte Geläut erklingen.
Die Urkunden der Glocken sollen im Glockenstuhl verwahrt werden, der ebenfalls eine Erneuerung erfährt. Das alte Stahlgerüst hat die Schwingungen der Glocken auf das Mauerwerk übertragen und soll darum durch einen Glockenstuhl aus Eiche ersetzt werden. Außerdem wird die so genannte »gekröpfte« Aufhängung der drei großen Glocken von Gutachter Dr. Gerhard Best als riskant eingeschätzt. Die Glocken sollen künftig auf zwei »Etagen« aufgehängt werden.

Artikel vom 29.01.2005