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Kammann gibt die
Spradow-Pläne auf

Wilfried Kammann scheidet aus

Von Rainer Grotjohann
und Gerhard Gläsker
Bünde (BZ). Wilfried Kammann, bislang Mitgeschäftsführer der Werner Kammann Maschinenfabrik, hat das Unternehmen vor wenigen Tagen verlassen. Alleiniger Geschäftsführer ist jetzt Michael Marks. Er erklärte am Freitag auf Anfrage, die Neubaupläne im Gewerbegebiet Spradow würden vorerst nicht weiter verfolgt.

Im März vergangenen Jahres hatte die Industrieanlagenverwaltung (IAV), an der Wilfried Kammann beteiligt ist, eine Fläche von zehn Hektar in Spradow gekauft, um dort eine Produktionshalle zu errichten. Dafür sollte das Werk II (Dobergo) aufgegeben werden. Dort arbeite zur Zeit nur noch eine Abteilung, erklärte Marks. Stattdessen sei ein Komplex im Gewerbegebiet Hiddenhausen für die Dauer von zehn Jahren angemietet worden. Dort könne auf einer Ebene produziert werden, während im Altwerk auf drei Stockwerken die Verhältnisse alles andere als optimal waren. Marks schloss aus, dass das Unternehmen eine weitere Produktionsstätte bauen werde: »Drei Standorte wären logistisch nicht zu bewältigen«.
Diese Umorientierung geht zeitlich einher mit dem Ausscheiden Kammanns aus der Geschäftsführung. Er hat sein Büro in diesen Tagen geräumt, hält jedoch weiterhin fünf Prozent an der GmbH . Im Herbst 2004 hatte Kammann den Löwenanteil an das Hamburger Beteiligungsunternehmen Arcadia veräußert, das auf die Übernahme mittelständischer Unternehmen mit Problemen bei der Nachfolgeregelung spezialisiert ist (Kammanns Kinder sind noch minderjährig).
Minderheitseigner ist Marks, der ebenfalls zum Herbst in das Unternehmen einstieg und nun alleiniger Geschäftsführer ist. Bei dem Verkauf der Anteile sei vereinbart worden, dass Kammann nur noch für eine »Übergangszeit von maximal einem Jahr« im operativen Geschäft bleiben werde, sagte Marks Freitag.
Jetzt scheidet Kammann bereits nach fünf Monaten aus. Er vollendet in Kürze das 67. Lebensjahr.

Artikel vom 29.01.2005