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Brandy im Glück: Meniskus okay

FCG-Stürmer brutal von den Beinen geholt - 2:1 über Arminia ohne Aussagekraft

Von Dirk Heidemann
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Gütersloh (WB). Die geglückte Generalprobe im Hinblick auf den Pflichtspielauftakt 2005 mit der Nachholpartie bei den Sportfreunden Siegen II am kommenden Samstag hätte Fußball-Oberligist FC Gütersloh 2000 beinahe teuer bezahlen müssen. Beim verdienten 2:1 (1:1)-Sieg über die Regionalliga-Amateure von Arminia Bielefeld wurde Sören Brandy bereits in der ersten Minute von DSC-Keeper Ronny Kockel brutal von den Beinen geholt, zog sich aber nur eine schwere Knieprellung zu.

»Zum Glück hat sich Sören keinen Meniskusschaden zugezogen. Letzten Aufschluss darüber, ob nicht doch etwas kaputt gegangen ist, soll heute eine Kernspintomographie ergeben«, atmete Fritz Grösche zunächst auf, der noch am Samstag tiefe Sorgenfalten auf der Stirn hatte: »Jetzt sind wir wohl gezwungen, noch etwas für die Offensive zu tun.« Denn im Winter hatte der FCG mit dem undisziplinierten Hrvoje Vlaovic und Dirk van der Ven (Karriereende) bekanntlich zwei Angreifer verloren.
Die Notlösung mit Sebastian Block im Sturm, der in der 69. Minute nach schöner Flanke von Yusuf Kaba zum 2:1-Siegtreffer einköpfte, soll auf keinen Fall eine dauerhafte Variante werden, auch wenn Grösche den 23-Jährigen lobte: »Er spielt mannschaftlich sehr diszipliniert. Was Blocki macht, hat Hand und Fuß.«
Nur ein schwacher Trost war es für den FCG, dass die Kockel-Attacke beim ersten Gütersloher Angriff gleich zu einem Foulelfmeter führte, den Helge Bittner im Nachschuss verwandelte. Den unplatziert geschossenen ersten Versuch hatte Kockel parieren können.
Die im Vergleich zur Vorwoche beim klaren 4:0-Erfolg beim SC Verl auf sieben Positionen veränderten Arminen traten diesmal mit einer »echten« Amateurtruppe an und konnten bei widrigsten Platzverhältnissen am LAZ Nord nicht ihre gewohnten technischen Stärken ausspielen. Der seifige Untergrund machte es den 22 Akteuren schwer, Struktur in die eigenen Aktionen zu bringen, zudem litten alle Beteiligten unter Standproblemen.
Nur so ist es wohl zu erklären, dass Julian Loose in der elften Minute den Kontakt zum Boden verlor, obwohl FCG-Torhüter Robert Hietkamp bei seiner Rettungstat im Strafraum eindeutig den Ball spielte. Leider entschied der Unparteiische erneut auf Elfmeter, das Geschenk nutzte der Bielefelder Kapitän Carsten Rump zum 1:1-Ausgleich.
Heiner Backhaus (24.) und Gökhan Oezdemir (26.) ließen die Arminen-Führung aus, auf der Gegenseite parierte Kockel gegen Kaba (38.). Ein Bielefelder Abwehrbein klärte zudem nach schöner Hereingabe von Alexander Wiens vor dem einschussbereiten Marc Smith (38.). Nach dem Seitenwechsel war vom immer mehr nachlassenden Regionalligisten dann nicht mehr viel zu sehen, Nils-Christian Schmidt (68.) und Christian Mehr (68.) vergaben die letzten Bielefelder Gelegenheiten. Heiko Bonan hätte in der 77. Minute nach Ablage von Daniel Barton sogar noch das 3:1 erzielen können, verzog jedoch freistehend.
»Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie gewillt ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen«, sah Grösche Fortschritte, wollte den aufgrund der Platzverhältnisse allerdings wenig aufschlussreichen Kick aber auch nicht überbewerten. Immerhin wurden die geforderten kämpferischen Tugenden in die Waagschale geworfen. »Das war mehr als in Ordnung, wir sind auf einem guten Weg«, befand der Interimscoach, der im übrigen nicht glaubt, dass der FCG am kommenden Samstag die Reise ins Siegerland antreten muss: »Ich gehe davon aus, dass dort nicht gespielt werden kann.«
Wie sagte schon Siegen II-Coach »Fanja« Noll nach Bekanntgabe des Nachholtermins: »Seitdem ich bei den Sportfreunden bin, wurde hier im Februar noch nie ein Spiel angepfiffen.« Und der Mann ist seit 1997 im Verein tätig . . .
FC Gütersloh 2000: Hietkamp - Brinkmann - Eckel, Veith - Wiens (56. Das), Kollmeier, Capretti, Bonan, Bittner - Brandy (3. Smith/56. Block), Kaba (70. Barton).
Arminia Bielefeld Amateure: Kockel (46. Kalintas) - Rasim (46. Fischer-Riepe), Rump, Oezkara, Grunwald - Loose (46. Schmidt), Abdel-Hag (46. Jörgens), Mehr, Wieczorek - Backhaus - Özdemir (46. Martens).

Artikel vom 31.01.2005