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Die ganze Region steht
hinter ihrem Krankenhaus

Forderung bei Diskussion: Land soll sich entscheiden

Von Klaus-Peter Schillig
Halle (WB). Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion in der Haller Remise waren sich einig: Die Krankenhäuser in Halle und Versmold sind für die medizinische Grundversorgung unverzichtbar. Einhellig wird deshalb eine schnelle Entscheidung aus Düsseldorf für den Klinikverbund im Kreis Gütersloh gefordert.

CDU-Landtagskandidat Günter Kozlowski hatte durchweg Krankenhaus-Experten aufs Podium eingeladen - und die untermauerten mit ihren Argumenten, was der ehemalige Oberkreisdirektor als Botschaft ans Gesundheitsministerium in Düsseldorf sandte: Die Region steht hinter ihren Krankenhäusern. Es müsse jetzt Druck entwickelt werden in Richtung Düsseldorf, der Einsatz der bisherigen Kräfte habe noch nicht gereicht. Kozlowski sieht deshalb nur eine Chance: »Wir müssen die Menschen hier mobilisieren.«
Die Unterstützung der Politik vor Ort ist dem Krankenhaus sicher: Heinz-Jürgen Köster, CDU-Fraktionsvorsitzender im Haller Rat und Mitglied des Krankenhaus-Verwaltungsrates, versicherte, das Halle und Steinhagen als Träger bereit seien, das Defizit gemeinsam zu schultern. Die Wirtschaftlichkeit sei deutlich verbessert worden, auch durch schon bestehende Kooperationen mit Versmold und Gütersloh.
Kardiologe Dr. Wolfgang Kaufhold aus Steinhagen und Sprecher des Gesundheitsnetzwerkes Altkreis Halle, betonte mehrfach, das das Krankenhaus Halle wichtig für die Ärzte und die Patienten sei, um eine ortsnahe Basisversorgung sicherstellen zu können.
Dr. Heinz-Josef Sökeland, selbst Arzt in Harsewinkel und Vorsitzender des Kreis-Gesundheitsausschusses, würdigte die Qualitäten des Krankenhauses Halle in puncto Pneumologie und Schilddrüsenerkrankungen, riet auch dazu, selbst vorzupreschen und Fakten zu schaffen. Zwischen Halle und Versmold geschieht das ja bereits, wie Chefarzt Dr. Michael Hanraths (Inneres Versmold) bestätigte. Die Kooperation habe schon für erhebliche Einsparungen gesorgt, von April an komme noch die gemeinsame Versorgung von der Haller Küche aus dazu.
Dr. Günther Horstmann, Oberarzt in der Pneumologie und Vorsitzender des Fördervereins Krankenhaus Halle, wünscht sich nicht nur neue Mitglieder, sondern auch, dass die von der Bezirksregierung in Aussicht gestellten fünf Millionen Euro für Umbauten endlich fließen. Nach grünem Licht zum Klinikverbund aus Düsseldorf wäre es soweit. Oberarzt Dr. Thomas Hagemann (Chirurgie) trat der Befürchtung entgegen, bei einer Verbundlösung müssten viele Haller Patienten in Gütersloh liegen. Es bleibe vielmehr bei einer ortsnahen Versorgung. Nur für spezielle Untersuchungen oder Eingriffe, die in Halle nicht möglich seien, würden Patienten kurzfristig nach Gütersloh transportiert.

Artikel vom 29.01.2005