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Fit für neue Anforderungen

Ziel der Grundschulen im Kreis: Lernschwächen der Kinder früh erkennen

Kreis Herford (krü). 25 Lehrerinnen an Grund- und Sonderschulen machten sich jetzt in Vlotho-Topsundern fit für neue Aufgaben. Die Pädagoginnen sind Teilnehmerinnen des kreisweiten Fortbildungsprogramms »Sprachförderung«.

Kinder mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben brauchen besondere Förderung. Diese Unterstützung muss qualifiziert sein, und sie muss vor allem frühzeitig einsetzen. Um das gewährleisten zu können, müssen Grundschullehrerinnen erst einmal selbst die Schulbank drücken. In der von Annelene Schulte, Konrektorin der Hans-Schwarze-Grundschule Vlotho-Valdorf, und Angela Möllering, Lehrerin an der Werretalschule Löhne, geleiteten Fortbildungsreihe lernen sie Arbeitsweisen zu Diagnostik und Förderkonzepten bei Lese-, Schreib-, Sprach-, und Sprechschwächen kennen.
»Dabei orientieren wir uns auch an der Frage, was sich auf diesen Gebieten bisher bewährt hat«, erklärt Schulrätin Ursula Niemeier. Denn nicht die Kinder kämen auf den Prüfstand, sondern Verfahren und Methoden zu Früherkennung und adäquater Hilfe. Je eher das Risiko von Lese- und Schreibschwächen herausgefunden werde, desto schneller könne gezielt gefördert werden. »Fehler sollen nicht erst bei Diktaten, sondern möglichst schon im Schulaufnahmeverfahren erkannt werden«, ergänzt Annelene Schulte. Ganz wichtig sei hierbei die enge Zusammenarbeit mit den Kindergärten (Stichwort vorschulische Sprachförderung).
Sprachförderung ist ein weiterer Baustein des Fortbildungsprogramms. In den Grundschulen des Kreises Herford wurde sie vor vier Jahren schon auf den Weg gebracht wurde. Das besondere Augenmerk gilt dabei Kindern aus Migrantenfamilien mit verschiedenen Muttersprachen. Dieses Thema bildete auch den Schwerpunkt der gestrigen Veranstaltung in Topsundern
Mit dem Fortbildungsangebot für Grund- und Sonderschullehrer/innen reagiert die Grundschule auf die ab 2005 geltenden Änderungen im schulpolitischen Verfahren: Die Schulkindergärten werden aufgelöst, Englisch-Unterricht wird Pflicht, neue Richtlinien müssen umgesetzt werden: »Das sind eine Menge neuer Anforderungen, die den Lehrenden vorgesetzt werden«, betonen Schulte und Niemeier. Doch anders als in anderen Kreisen seien die Grundschulen im Kreis Herford gut aufgestellt und weiteten ihre »offene Lehr- und Lernkultur« weiter aus.

Artikel vom 31.01.2005