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»Rut, rut, rut ist die Ute!«

Heimatbühne Paderborn sorgte für launige Stunden in der Paderhalle

Von Franz-Josef Herber
(Text und Fotos)
Paderborn (WV). Davon haben die Genossen seit Jahrzehnten geträumt. Einmal die Mehrheit in Paderborn haben. Karneval 2005 machte es möglich. »Rot« war bei den Galaabenden der Heimatbühne die dominierende Farbe.

Und das war Ute Bergs Verdienst. Die SPD-Bundestagsabgeordnete erhielt am Freitagabend den karnevalistischen »Orden ohne Namen für einen guten Namen« und wurde dabei aber nicht nur von ihren zahlreichen mit roten Schals und Hütchen ausgerüsteten Parteifreunden gefeiert. Auch der »neutrale Besucher« hatte Spaß an Utes launiger Antrittsrede, die zu einem humorvollen und ironischen Bummel durch Paderborn wurde. Dabei reichte die Palette vom Wechsel im Landratsamt »Ene, mene Miste, Wanze in die Kiste« über »Alles Müller oder was?!«, die all zu großzügigen Planungen von Bürgermeister Heinz Paus »Ich hol den Hans Eichel, der soll hier mal gucken, die Quellen der Pader scheinen Millionen zu spucken«, bis zum SC Paderborn, der auch nach dem Schiri-Skandal auf jeden Fall Sieger und »König der Herzen« bleibe.
Ordensträger-Vorgänger Dr. Christoph Stiegemann hatte Ute Berg zuvor als »Powerfrau mit bester Note« vorgestellt und ergänzte »Liebe Ute, seitdem du auf dem Listenplatz stehst ganz vorn, ist die SPD wieder wählbar, sogar in Paderborn.«
Und es blieb nicht beim Gedicht über Ute Berg. Ordenskollegin Astrid Michel versuchte sich sogar als Sängerin: Aus dem Kölner Karnevalshit »Rut, rut, rut sin die Ruse«, wurde blitzartig »Rut, rut, rut ist die Ute«.
Doch die Galaabende war mehr als nur die Ordensverleihung am Freitag: In zwei Veranstaltungen erlebten die Besucher in der Paderhalle stimmungsvolle, kurzweilige Stunden. Die Akteure und Gäste der Heimatbühne zeigten in der Bütt, als Sänger und Tänzer die ganze Bandbreite der Narretei auf hohem Niveau, wobei der Lokalkolorit ganz groß geschrieben wurde: Ob es nun die alten »Haudegen« Laura und Drüta waren, die Gassenhauer oder die karnevalistische Neuentdeckung, Rechtsanwalt Dieter Cramer - sie alle nahmen Ereignisse aus dem vergangenen Jahr aufs Korn, wobei der ehemalige Landrat Dr. Rudolf Wansleben am meisten »leiden« musste. Die Gassenhauer nach der bekannten Holzmichel-Melodie: »Lebt denn der alte Wansleben noch - ja er fährt noch, er fährt noch, bremst nie!«

Artikel vom 31.01.2005