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Autofahrer auf den Marktplatz holen

Tankgutschein zu gewinnen: IWS unterstützt Öffnung mit Sonderaktion

Steinhagen (anb). Seit Wochen sind der Marktplatz und die angrenzenden Fußgängerbereiche offen für den Autoverkehr. Allein: Es hat sich noch nicht allgemein herumgesprochen - so die Beobachtung der Interessen- und Werbegemeinschaft. Deshalb will die IWS jetzt dem motorisierten Kundenverkehr mit einer besonderen Aktion auf die Sprünge helfen.

In jeder Woche zieht ein IWS-Mitglied an einem beliebigen Tag zu einer beliebigen Stunde mit der Kamera los und fotografiert ein Auto, das im ehemaligen Fußgängerbereich auf dem Marktplatz, auf der Straße Am Markt oder am Fivizzanoplatz parkt. Das Foto wird in der Zeitung veröffentlicht. Dem Halter des Autos winkt ein Tankgutschein in Höhe von 50 Euro, wenn er sich denn bei der IWS meldet: Ansprechpartner ist Vorsitzender Rudolf Marx (% 01 71/27 53 55 1). Viermal wiederholt sich die Aktion - den ganzen Februar über. »Wir wollen die Kunden animieren, von der neuen Möglichkeit, den Ortskern zu befahren auch Gebrauch zu machen«, erklärt Rudolf Marx. Für die Finanzierung der Aktion haben die an den geöffneten Bereichen ansässigen Geschäftsleute zusammengelegt.
Was aber darf man denn und was nicht? Die Beschilderung lässt da nach Meinung der IWS durchaus noch zu wünschen übrig. Montags bis mittwochs und freitags von 8 bis 19 Uhr, donnerstags (Wochenmarkt) von 8 bis 13 und am Samstag von 8 bis 14 Uhr: Das sind die Zeiten, in denen die Autos zwischen Marktplatz und Fivizzanoplatz freie Fahrt haben. Übrigens in beide Richtungen: Eine Einbahnstraßenregelung gibt es nicht, ebensowenig wie eine Geschwindigkeits- und Parkzeitbegrenzung. Die IWS kritisiert das: »Wir hatten Tempo 20 und eine Höchstparkzeit von einer Stunde beantragt, denn wir wollen ja keine Raser oder Dauerparker auf dem Marktplatz«, so Marx. Auch würde die IWS gerne die Poller an der Commerzbank entfernen lassen, um auch von dort aus eine Zufahrt zum Marktplatz zu schaffen, damit aufwändiges Rangieren vor der Geschäftszeile entfällt.
Limitieren aber wollte die Gemeinde die neu geöffneten Bereiche ganz bewusst nicht. »Der Rat hat einen Grundsatzbeschluss gefasst, dessen nähere Ausgestaltung der Verwaltung und dem Straßenverkehrsamt überlassen ist. Wir sind erst einmal an einer großzügigen Lösung interessiert, um erste Erfahrungen zu sammeln«, erklärte Bürgermeister Klaus Besser im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Reglementieren könne man immer noch, es drohe aber auch schnell ein Schilderwald. Dass kein Tempolimit ausgewiesen sei, heiße aber auch nicht, dass man mit »50« über den Marktplatz rauschen dürfe, weist der Bürgermeister auf die Straßenverkehrsordnung hin, die eben auch vorsieht, dass die Geschwindigkeit der Verkehrssituation (etwa Straßenbelag, Wetterlage, Übersichtlichkeit) anzupassen ist.

Artikel vom 29.01.2005