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»Caissa« hilft Oeynhausener Schachspielern

Regionalliga: Gastgeber bezwingt Heeper SK 4,5 : 3,5 -Ê mehr als sechs Stunden Spieldauer

Bad Oeynhausen (WB). Einen äußerst glücklichen Erfolg feierte die 1. Mannschaft des Schachvereins Bad Oeynhausen von 1903 gegen den Heeper SK. 4,5:3,5 hieß der Endstand nach mehr als sechs Stunden Spielzeit. Den entscheidenden Punkt zum Erfolg erzielte das dritte Brett mit Olaf Wehrmann für die Badestädter.

Dabei sah es zunächst nach einem Debakel für die Oeynhausener Denksportler aus. Schon sehr früh am Sonntag Morgen ging Heepen mit 1:0 in Führung, nachdem am vierten Brett einzügig eine Figur eingestellt wurde.
Auch das Spitzenbrett Marcus Krüger fand mit den schwarzen Steinen in seiner Lieblingseröffnung, der französischen Verteidigung, nicht das richtige Konzept und verlor unspektakulär. Auch am 8. Brett fehlte Holger Meyer das nötige Fortune: Nach einer Verwechslung zweier Eröffnungsvarianten fand sich schon nach neun Zügen eine für den Badestädter perspektivlose Stellung auf dem Brett wieder. Im weiteren vierstündigen Verteidigungskampf vermochte der Oeynhauser dem Spiel keine neue Wendung zu geben, so dass Heepen mit 3:0 in Führung ging.
Das erste Licht am Ende des Tunnels erleuchtete dann an Brett sieben: Götz Meyer zu Schweicheln erzielte mit Schwarz in einer hochexplosiven Stellung mit beiderseitigen Chancen eine gerechte Punkteteilung.
Senior Hans-Heinz Rürup war dann derjenige, der mit seiner Partie die Wende einläutete: Nach einem Qualitätsopfer konnte Rürup den Stellungsdruck erhöhen, bis die Festung des Gegners auseinander brach. Der Gegner gab auf. Auch Marc Schwarz an Brett fünf spielte wie immer souverän auf. In der sizilianischen Verteidigung transferierte Schwarz seinen Entwicklungsvorsprung ins Endspiel. Dank der aktiveren Figurenstellung leitete er dann einen gewinnbringenden Mattangriff ein.
Diesem Aufbäumen der Badestädter gegen den drohenden Verlust konnte sich dann die Schachgöttin Caissa auch am zweiten Brett von Dr. Thomas Schwarz nicht verschließen: Einem Fehler des Gegners direkt im 41. Zug nach der ersten Zeitkontrolle verdankte Dr. Schwarz die Chance, das Spiel zu kippen. Trotz leichten Materialnachteils brachte Dr. Schwarz mit nur drei Figuren den gegnerischen König in Bedrängnis, was schließlich zum Matt führte. 3,5 : 3,5 hieß nun der Spielstand.
Das eigentliche Wunder aber geschah dann an Brett drei, »Caissa« kam den Denksportlern ein zweites Mal zu Hilfe. In einem leicht schlechteren Turmendspiel gegen einen entfernten Freibauern, bei dem im Höchstfall ein Remis zu erhoffen war, stellte Olaf Wehrmann das Spiel auf den Kopf und eroberte mit seinem König die gegnerischen Bauern am Königsflügel.
Nach diesem unerwarteten Spielverlauf rückt Bad Oeynhausen auf Platz drei vor. Mit 7:3 Punkten nach der Hälfte der Spielzeit können die nächsten Aufgaben gelassen angegangen werden. Der nächste Gegner am 13. Februar heißt Gütersloh.

Artikel vom 31.01.2005