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Das Wort zum Sonntag

Von Pfarrer i.R. Fritz Schäffer


Unser Predigttext: »Jesus sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und aufsteht. Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst - er weiß nicht wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst der Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre. Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.« (Markus 4, 26-29)
Es geht in unserem Text um das »Reich Gottes«, das in Jesu Wort zu uns kommt. Wir sollen diesem Wort vertrauen auf unserem Weg der Nachfolge.
Das Wachsen der Saat ist ein Geheimnis, das wundersam von Gott gewirkt wird, aber uns verborgen ist. Am Anfang steht die Tätigkeit des Säemanns, am Ende die Arbeit in der Ernte, an der wir beteiligt sind. Dazwischen ist Gott geheimnisvoll tätig, während wir untätig sein müssen. Das Zeitmaß des Geschehens wird von Gott gesetzt. Dies gibt uns Zuversicht.
Wir leben im »schon jetzt« und »noch nicht« im Blick auf das Werden und Wachsen des Reich Gottes. Unsere gegenwärtige Kirchengeschichte scheint von »Stillstand« und »Rückgang« geprägt zu sein.
Unser Text sagt uns: »Reich Gottes« ist Gottes Werk, an dem wir bescheiden mitwirken dürfen. Wir sind gerufen zum Glauben und zum Vertrauen. Der Herr kommt.
Unser Wochenspruch mahnt uns: »Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.« (Hebräer 3,15) Unser Sonntagspsalm ruft uns zu: »Sein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.« (Psalm 119, 105)

Artikel vom 29.01.2005