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Ranger betreuen die geschützten Waldgebiete

In der Eifel hat Aufbau des Nationalparks nur zwei Jahre gedauert - viele Einschränkungen

Kreis Höxter (rob). Das Schlagwort Nationalpark ist im Kreis Höxter in aller Munde. Nur wenige Bürger kennen jedoch die genauen Folgen, die eine Ausweisung von Senne und Egge als Nationalpark haben können. Alle Einschränkungen, aber auch die Chancen sind beim Blick auf die Entwicklung des neuen Nationalparks Eifel gut zu beobachten. Das WB hat einige Fakten gesammelt.

Ein Nationalpark ist kein Biosphärenreservat, kein Naturpark, kein FFH-Gebiet, kein Naturschutzgebiet und kein Landschaftsschutzgebiet. Das Bundesnaturschutzgesetz beschreibt einen Nationalpark so: »Er stellt großräumige Gebiete dar, die von besonderer Eigenart sind, die Voraussetzungen eines Naturschutzgebietes erfüllen und vom Menschen nicht oder wenig beeinflusst sind.« Seit 2002 können auch Gebiete ausgewiesen werden, die sich in einen Zustand hinein entwickeln können, der einen möglichst ungestörten Ablauf von Naturvorgängen gewährleistet. Um international von der IUCN anerkannt zu werden, soll sich ein Nationalpark auf mindestens 75 Prozent seiner Fläche frei entwickeln und regulieren können; auf maximal 25 Prozent kann der Mensch pflegend einwirken. Belange der Umweltbildung, Forschung und des Naturlebens durch den Menschen spielen eine Rolle.
Der Förderverein Nationalpark Eifel berichtet davon, dass der Park geteilt wurde: in eine Kernzone und eine Pflegezone, wo Eingriffe möglich sind. Im Nationalpark darf nur auf ausgewiesenen Wegen gewandert oder Fahrrad gefahren werden. Nicht erlaubt ist das Entfachen von Lagerfeuern, Camping, das Laufenlassen von Hunden, das Befahren von Wegen außerhalb öffentlicher Straßen, wildes Parken in der Landschaft und Pilze sammeln.
Touristische Infrastruktur ist nur außerhalb der Nationalparkgrenzen zulässig. Der Laubholz-einschlag wird eingestellt. Wenn eine Borkenkäferplage Bäume befällt, wird der Käfer nicht bekämpft. Die Bestände werden sich selbst überlassen - wie auch nach einem Sturm. Beim Waldumbau soll in Nadelholzbereichen viel Holz geschlagen werden.
Die Kosten für den Nationalpark zahlt das Land NRW. Ein Nationalparkplan wird von der Nationalparkverwaltung erstellt und vom Umweltministerium genehmigt. Dabei wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet, in die Kreise, Kommunen und wichtige Institutionen einbezogen werden. Ein Nationalparkforstamt und ein Förderverein sollen entstehen. Ranger betreuen Besucher und Wald. Große Tore führen in die geschützten und abgegrenzten Gebiete.
Die Entstehung des Nationalparks Eifel hat - von der Idee bis zur Verwirklichung am 1. Januar 2004 - gerade zwei Jahre gedauert.
www.nationalpark-eifel.de

Artikel vom 29.01.2005