29.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Lernstatt« ein Vorzeigeprojekt

Ein Computer für je neun Schüler

Von Manfred Stienecke
Paderborn (WV). Das vor drei Jahren begonnene Schulprojekt »Lernstatt«, das eine Versorgung und Vernetzung der Paderborner Schulen mit Computerarbeitsplätzen zum Ziel hatte, ist erfolgreich zu Ende geführt worden.

»Es gilt heute als Vorbild für die gesamte Bundesrepublik und ist auch international auf großes Interesse gestoßen«, konnte Projektleiter Raimund Michaelis dem Paderborner Schulausschuss am Donnerstag berichten. In allen 45 Paderborner Schulen sei eine flächendeckende EDV-Struktur eingerichtet worden, die 21 000 Schülern an 1740 Computerarbeitsplätzen modernen Unterricht ermögliche. »Heute können die Computer verlässlich in die Unterrichtsplanung einbezogen werden.«
Michaelis räumte in seinem Abschlussbericht allerdings einige offene Punkte ein, die noch abgearbeitet werden müssten. So sei die interne Vernetzung in den Schulen noch nicht vollständig abgeschlossen, und der wünschenswerte Zugriff von außen per Laptop auf das »Lernstatt«-System bedürfe noch der Umsetzung. Auch die Einrichtung von Computer-Fachräumen in den Schulen sei noch eine »Baustelle«. Um die Restarbeiten zu erledigen, aber auch um eine Gewähr für das reibungslose Funktionieren des Schulprojekts bieten zu können, empfahl Michaelis, bestehende Verträge mit den Partnern - unter anderem GKD und Firma »Sun« - zu verlängern und die bestehende Projektgruppe fortzuführen.
Die Effizienzuntersuchung habe ebenfalls ein erfreuliches Ergebnis erbracht. So hätte eine Befragung ergeben, dass 73 Prozent der Lehrer das System »Lernstatt« zumindest gelegentlich und knapp 55 Prozent sogar mindestens einmal wöchentlich nutzten.
Joseph Vögele (CDU) lobte nach dem vom Schulausschuss zustimmend zur Kenntnis genommenen Bericht die »gewaltige Kraftanstrengung der Stadt«, die dazu geführt habe, dass sich in Paderborn rechnerisch nur neun Schüler einen Computer teilen müssten, während der Bundesdurchschnitt derzeit bei 14 Schülern liege. Die jährlichen Folgekosten von 800 000 Euro seien gut angelegt.

Artikel vom 29.01.2005