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Gutes Beispiel soll Nachahmer finden

Bushäuschen: Arbeitskreis wirbt für Übernahme von Patenschaften

Vlotho (jg). Im Herbst 2004 hatte ein Familienvater ein Buswartehäuschen an der Herforder Straße instand gesetzt und damit vor dem Abriss gerettet. Dieses gute Beispiel soll Schule machen: Der Arbeitskreis Öffentlicher Personennahverkehr (AK ÖPNV) wirbt für die Übernahme von Patenschaften für Buswartehäuschen.

»Es muss den Leuten klar werden, dass sie selber Hand anlegen müssen, weil die Stadt für viele Dinge einfach kein Geld mehr hat«, erläutert Helga Simonsmeier, die dem AK ÖPNV seit seiner Gründung in den neunziger Jahren angehört. Gerade bei der Pflege und beim Bau von Buswartehäuschen sei Eigeninitiative gefragt und auch relativ einfach möglich.
Im vergangenen Sommer hatte die Grüne Liste Vlotho auf den schlechten Zustand vieler älterer Unterstände hingewiesen - nach Rücksprache mit einem Tischlermeister wurde die Instandsetzung des maroden Holz-Häuschens an der Einmündung Herforder Straße/Zum Solterberg als unwirtschaftlich bezeichnet. Der Vlothoer Berger hatte daraufhin bei Firmen Materialspenden zusammengetragen und gemeinsam mit Familie und Freunden die Reparatur übernommen. Eigeninitiative hatten auch Schüler und Eltern in Valdorf entwickelt und in Zusammenarbeit mit einem Tischler und einem Dachdecker ein neues Wartehäuschen an der Lemgoer Straße aufgebaut - die Stadt hatte an dieser Stelle drei Jahre zuvor einen baufälligen Unterstand ersatzlos entfernt.
Aus Sicht der Stadt und des Arbeitskreises sind das vorbildliche Initiativen. Beim Bürgerforum wurde um weitere Unterstützung geworben - eine kleine Ausstellung zum Thema ist gerade im Rathaus-Foyer aufgebaut worden.
»In Rücksprache mit der Stadtverwaltung können interessierte Bürgerinnen und Bürger selbst Wartehäuschen aufbauen«, erläutert Helga Simonsmeier das Verfahren. Die Stadt stelle entsprechende Bausätze zur Verfügung.
Vor allem aber bei der regelmäßigen Pflege sei Eigeninitiative gewünscht: »Wir suchen Paten, die Müll sammeln, Büsche zurück schneiden, Schmierereien entfernen oder auch mal das Holz streichen oder das Dach flicken«, appelliert Helga Simonsmeier. Ansprechpartner sei der Bauhof, der könne bei Bedarf auch entsprechendes Material zur Verfügung stellen. Eine Patenschaft könne jederzeit wieder beendet werden.

Artikel vom 29.01.2005