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Vier Varianten für Finkenweg

Neues Gebiet mit 90 Bauplätzen geht in frühzeitige Bürgerbeteiligung

Borgholzhausen (kan). Das derzeit größte Bauvorhaben in Borgholzhausen wird immer konkreter: Vier Varianten für das neue Baugebiet Finkenweg hatte LEG-Stadtplanerin Ulrike Blecken am Mittwochabend mit ins Rathaus gebracht. Mit diesen vier Vorschlägen will die Stadt jetzt auch in die frühzeitige Bürgerbeteiligung gehen. Dafür sprachen sich die Mitglieder des Planungs- und Bauausschusses einstimmig aus.

Vorgesehen ist, bereits im Februar einen Bürgersprechtag mit den Planern im Rathaus anzubieten. Außerdem werden die vier Baupläne im Bauamt ausgelegt. Rund 90 Bauplätze sollen auf der rund sechs Hektar großen Fläche, die an die Häuser am Finkenweg und an die L 785 grenzt, geschaffen werden.
Die Stadt hatte, wie mehrfach berichtet, mit der Landesentwicklungs-Gesellschaft einen Erschließungsvertrag abgeschlossen. Die LEG übernimmt die Realisierung des Baugebietes. Für die Stadt hat das den Vorteil, dass sie keine hohen Kosten hat. Sie behält jedoch die Planungshoheit.
Die Borgholzhausener Unabhängigen hatten Anfang Januar einen Antrag mit Vorschlägen zur Gestaltung des neuen Baugebietes gestellt, der jetzt ebenfalls auf der Tagesordnung stand. Konkrete Beschlüsse dazu wurden jedoch noch nicht gefasst - die einzelnen Punkte sollen im Laufe des Verfahrens abgearbeitet werden.
Es gab jedoch bereits am Mittwoch eine kurze Diskussion über den einen oder anderen Vorschlag. So hatte die BU unter anderem angeregt, die Häuser so auszurichten, dass Solarenergie genutzt werden kann. Stadtplanerin Ulrike Blecken wies daraufhin, dass auf eine südwestliche Ausrichtung bei den Plänen geachtet worden sei.
Als schwierig wertete LEG-Mitarbeiter Reinhard Diekmann die Umsetzung eines Blockheizkraftwerkes, eine weitere BU-Anregung. Die Partei hatte in ihrem Antrag zudem vorgeschlagen, »durch eine entsprechende Auswahl der Bauinteressierten eine ausgewogene Sozialstruktur zu erreichen«. Danach erkundigte sich CDU-Ratsherr Jürgen Aufderheide. Carl-Heinz Beune, sachkundiger Bürger der BU, verzichtete auf eine genauere Erklärung. Bürgermeister Klemens Keller hingegen betonte, dass die Stadt Borgholzhausen sehr gute Erfahrungen damit gemacht habe, Grundstücke für alle - kleine, große, sozial schwache und betuchte Familien - anzubieten.
Jürgen Aufderheide nahm außerdem Stellung zu einem weiteren BU-Vorschlag. Die Partei hatte sich für eine homogene Bauweise stark gemacht mit einer einheitlichen Dachfarbe sowie in Farbe und Material aufeinander abgestimmte Fassaden. »Ich bin gegen eine Kasernierung der Menschen. Mit dem Vorschreiben der Farbe haben wir bereits schlechte Erfahrungen gemacht«, so Aufderheide. Dem schloss sich auch Reinhard Diekmann an: »Der Bauherr möchte sein Haus heutzutage individuell gestalten. Unterschiedliche Häuser ergeben später, wenn das Gebiet begrünt ist, ein viel lockereres Bild.«

Artikel vom 28.01.2005