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Lohn für fleißiges Training:
Plätze unter den 36 Besten

Turnen: Nadine Jarosch und Vanessa Kuhl im Perspektivkader

Altkreis (WB). Die beiden Ausnahmetalente Nadine Jarosch (neun Jahre, TV Werther) und Vanessa Kuhl (acht Jahre, Spvg Steinhagen) haben es erneut geschafft: Aufgrund ihrer herausragenden Leistungen bei den Westfälischen Meisterschaften, den Leistungstests und der guten Trainingsarbeit im Laufe des vergangenen Jahres wurden die beiden Erfolgsturnerinnen jetzt vom Landesfachausschuss für leistungsorientiertes Gerätturnen in den Perspektivkader und in den Landeskader des Westfälischen Turnerbundes berufen.

Dem Perspektivkader gehören die 36 besten Turnerinnen Westfalens im Alter von acht bis elf Jahren an, denen allesamt gute Zukunftschancen im Leistungssport eingeräumt werden. Ein- bis zweimal pro Monat treffen sie sich gemeinsam mit ihren Heimtrainern, um im Landesleistungszentrum Dortmund von bestens ausgebildeten Trainern und einer Ballettmeisterin speziell geschult zu werden.
Auf den Schultern dieser Talente lastet die große Hoffnung, dass sich Westfalens Turnerinnen wieder in die deutsche Spitze zurückkämpfen können: War Westfalen in früheren Jahren immer mit mindestens einer Turnerin in der erweiterten Nationalgarde vertreten, so stehen die Zeichen momentan eher auf Stagnation. Die Zeiten, in denen die Turnerinnen aus Greven die Meistertitel am Fließband sammelten und Westfalens Auswahlmannschaft den Aufstieg in die 1. Bundesliga schaffte, sind vorbei. Lediglich zwei Turnerinnen (Janine Woeste vom KTV Dortmund und Lena Bache vom BTW Bünde) gehören dem erweiterten Bundeskader an.
Im November dieses Jahres gilt es dann auch für Nadine Jarosch, sich auf Deutschlandebene vorzukämpfen und die Qualifikation für den Bundeskader zu schaffen. Vanessa Kuhl ist aufgrund ihres Alters ein Jahr später dran.
Proben können beide Turnerinnen vielleicht schon im Juni. Dann steht der Deutschlandpokal an, bei dem die Auswahlmannschaften der einzelnen Bundesländer den Sieger untereinander ausmachen werden. Nur zwei Turnerinnen pro Altersklasse werden vom Westfälischen Turnerbund für diesen hochkarätigen Wettkampf gemeldet. Vergangenes Jahr gelang Nadine dieses Kunststück. Sie belegte mit der Westfalenmannschaft Platz neun.
Bis Juni steht vor Vanessa und Nadine noch ein weiter, mühevoller Trainingsweg. Beide müssen neue Schwierigkeiten in ihre Übungen einbauen, zum Beispiel den Flick-Flack auf dem Schwebebalken oder den Handstand auf dem oberen Holm des Stufenbarrens. Es gehört schon jede Menge Einsatzbereitschaft, Mut und Willenskraft dazu, so ein schwieriges Trainingsprogramm Woche für Woche und Monat für Monat durchzuziehen. Drei- bis viermal pro Woche üben die beiden Mädchen an den Geräten. Nadine muss dafür sogar zweimal die Woche bis nach Detmold zu ihrem Trainer Michael Gruhl fahren. Einmal pro Woche wird in Werther bei Uta Welzel und Ina Bories trainiert.
Vanessa Kuhl übt gemeinsam mit der ersten Mannschaft der Spvg. Steinhagen bei Trainerin Kirsi Rohmeier. Wenn es die Zeit erlaubt, fährt diese samstags mit ihren Talenten in den Landesleistungsstützpunkt Greven. Und für Vanessa steht ein großes Erlebnis direkt vor der Tür: Am Wochenende reist Trainerin Rohmeier mit ihren Schützlingen ins Bundesleistungszentrum Berlin-Kienbaum. Dorthin, wo sich vor gut einem halben Jahr die deutsche Turnelite auf die olympischen Spiele in Athen vorbereitete.

Artikel vom 28.01.2005