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»Ansehen
wird leiden«

KSO Wiebusch zum »Fall Hoyzer«

Kreis Herford (HK). Ein »schwarzes Schaf« sorgt dafür, dass sich eine gesamte Zunft Sorgen um ihr Ansehen macht. Schiedsrichter Robert Hoyzer, der mit seinen Pfiffen Spiele im bezahlten Fußball manipuliert und für hohe Wettauszahlungen wohl auch zu seinen Gunsten gesorgt hat, bringt die Fußball-Unparteiischen Deutschlands in Verruf. Dieter Wiebusch (Bünde), der Schiedsrichter-Obmann des Fußball-Kreises Herford, bezieht im Gespräch mit Sportredakteur Lars Krückemeyer Stellung.

Herr Wiebusch, wie beurteilen Sie den Skandal um die manipulierten Spiele?
Dieter Wiebusch:  »So etwas hätte ich nicht für möglich gehalten. Ich kann auch nicht glauben, dass der Schiedsrichter alleine Spiele derart beeinflusst hat. Ich könnte mir vorstellen, dass da auch Assistenten oder sogar Spieler einbezogen waren. Welcher Assistent lässt sich auf Dauer schon so viele Fehlentscheidungen klaglos bieten?«
Ist ein Schiedsrichter mit 25 Jahren wie Robert Hoyzer vielleicht auch noch zu jung, um in diesen hohen Klassen zu pfeifen?
Dieter Wiebusch: »Es ist der Trend des DFB, junge Leute nach vorne zu bringen. Ich glaube auch nicht, dass so ein Verhalten mit dem Alter zu tun hat, das ist allein eine menschliche Sache.«
Befürchten Sie Auswirkungen für die Fußball-Schiedsrichter aus dem Kreis Herford?
Dieter Wiebusch: »Natürlich werden die Kameraden auf der unteren Ebene das zu spüren bekommen, obwohl es da durch Wetten ja nichts zu gewinnen gibt. Ein paar passende Sprüche wird es auch auf den heimischen Plätzen geben. Fakt ist aber ohne Frage, dass unser in der vergangenen Jahren verbessertes Ansehen schwer leiden und die Kritik von unterlegenen Mannschaften nach den Spielen zunehmen wird. Da wird vermutlich nach dem Motto, die Schiedsrichter sind ja ohenhin käuflich, verallgemeinert. Ich hoffe nicht, dass wir aufgrund dieses Falles Schiedsrichter im Kreis Herford verlieren werden.«
Wie wird die Kreisschiedsrichter-Vereinigung Herford auf das Thema reagieren?
Dieter Wiebusch: »Wir werden sicherlich bei der nächsten Schulung mit unseren Kollegen darüber sprechen. Am Wochenende findet in Kaiserau eine Tagung der Schiedsrichter-Obleute aus Westfalen statt. Da wird man uns sicher Instruktionen mit auf den Weg geben.«

Artikel vom 28.01.2005