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Tönnies spendet 250 000 Euro

Orangerie muss renoviert werden - Keine kalten Füße mehr

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Ein »Rhedaer Junge« sorgt dafür, dass die fürstliche Orangerie auf Vordermann gebracht wird: Clemens Tönnies spendet für die dringend notwendig gewordene Renovierung 250 000 Euro.

Das Geld wird an den Förderverein der Flora Westfalica überwiesen, da die GmbH selbst nicht spendenabzugsfähig ist. Innerhalb kurzer Zeit erreicht die Förderer damit die zweite Großspende. Möbelunternehmer Burckhard Kramer hatte dem Verein im vergangenen Jahr 300 000 Euro für die Bestandssicherung des ehemaligen Landesgartenschaugeländes überlassen - unter der Voraussetzung, dass die Stadt die gleiche Summe drauflegt.
Klar ist, dass die 1880 erbaute Orangerie mit ihrem, so Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe, »barocken Charme und der außergewöhnlichen Umgebung erste Adresse für Konzerte und Ausstellungen ist« - aber auch hochgradig renovierungsbedürftig. Feuchte Wände, unebener Boden, weder Toiletten noch Heizung, da gibt es eine Menge zu tun. Wenn jetzt nichts passiert, da sind sich alle einig, werde das altehrwürdige Gebäude für kulturelle Zweck - zum Beispiel Soireen oder Ausstellungen - bald überhaupt nicht mehr nutzbar sein, so Fördervereinsvorsitzender Helmut Löhner gestern.
In welchem Umfang auch Privatpersonen das außergewöhnliche Gebäude nutzen können, werde noch zu klären sein, so Erbprinz Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg bei der Bekanntgabe der frohen Botschaft. Wenn das Gebäude in neuem Glanz erstrahlt, wird - je nach finanziellen Möglichkeiten der Flora Westfalica - die Kultursaison der Orangerie auch in die kalten Monate verlängert.
Und die Flora muss nach der im September beginnenden und drei bis vier Monate dauernden Renovierung keine Miete mehr zahlen, lediglich die Betriebskosten werden fällig. Diese Vereinbarung ist Teil eines über 25 Jahre laufenden Vertrages zwischen der Gesellschaft und dem Fürstenhaus zu Bentheim-Tecklenburg. Bislang hat die Flora Westfalica das Ge- bäude pro Jahr mit 15 bis 20 Veranstaltungen und für 100 bis 120 Tage belegt.
Der »Rhedaer Junge« Clemens Tönnies (beziehungsweise seine Firma) musste nicht mit Nachdruck überzeugt werden, in Sachen Orangerie tätig zu werden. Als Unternehmen, das aus kleinen Anfängen zu respektabler Größe gewachsen sei, stelle man sich immer wieder die Frage, »wie wir symbolisieren können, dass wir hier verwachsen sind und nicht nach Osteuropa abwandern wollen«.

Artikel vom 28.01.2005