29.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zwei Büßerinnen unterwegs nach Werl

Frauen in Bad Wünneberg machen Theater

Bad Wünnenberg (bw) Eine Wallfahrt kann psychologisch befreiend wirken, wenn man mit der richtigen Einstellung den ersten Schritt tut. Zwei weibliche Wesen von der Theatergruppe der Katholischen Frauengemeinschaft in Bad Wünnenberg wollten so richtig büßen, den immerhin hatten beide genug auf dem so genannten Kerbholz, und beide hielten sich während des beschwerlichen Weges ihre Schandtaten vor.

So hatte die eine ihrem lieben Ehemann im Eifer des Gefechts mal die heiße Bratpfanne auf den Kopf gehauen und die andere heimlich den Grenzstein des Nachbarn versetzt und dem Pastor den lieb gewordenen Rotwein mit Wasser versetzt. Doch von den mitgenommenen Zähnen des Ehemannes, damit er in der Abwesenheit der Büßerinnen nicht alle Mettwürste verspeist, versprachen sich beide etwas Positives.
Damit die beiden Büßerinnen Brigitte Nulle (Leiterin der Laienspielerinnen) und Hildegard Langen auch die richtige Wirkung verspürten, sollten Erbsen in den Schuhen den Büßerdruck bis Werl noch erhöhen. Doch eine der beiden Damen hatte unter dem nützlichen Motto »Klug sind alle Leute, nur pfiffig muss man sein« vorgesorgt und die Erbsen in ihren Schuhen zuvor doch lieber extra lange gekocht.
Die Spielertruppe der Frauengemeinschaft Bad Wünnenberg mit Brigitta Nulle (Leiterin), Barbara Hesse, Rita Borghoff, Waltraut Hillebrand, Ludgera Lüke, Hildegard Langen, Ursula Loer, Beate Schmidt, Andrea Fingerhut und Gertrud Bürger sorgte jetzt wieder mit ihren hoch- und plattdeutschen Komödien und »Schnekskes« für Lachsalven und spontanen Beifall. Alltagssituationen wie das Kürzen einer Hose für den Bauern, die zur Silberhochzeit getragen werden soll, können bei den plattdeutschen Spielerinnen zum echten Erlebnis werden.
Ob die Technik des Opferns, die Vermietung einer intakten Wohnung an Künstler oder das Einsitzen in einer Haftanstalt: die Theaterspielerinnen der Katholischen Frauengemeinschaft aus dem Aatal meistern humorvoll auf der Bühne so manche schwierige Situation und geben ganz einfach »Anleitungen zum Glücklichsein«. Nächster und letzter Spieltermin ist am Sonntag, 30. Januar, um 19.30 Uhr im Pfarrheim St. Antonius in der Oberstadt.

Artikel vom 29.01.2005