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Textile Schätze wieder restauriert

Praktikantinnen helfen bei Pflege historischer Uniformen

Detmold/Kreis Lippe (SZ). Auch die Objekte im Textilmagazin des Westfälischen Freilichtmuseums Detmold brauchen regelmäßige Pflege: Für Praktikanten im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zeigt sich dieser Bereich immer wieder als ein spannendes Arbeitsfeld, so wie jüngst für die Studierenden der Volkskunde, Lena Kroll und Barbara Stritter aus Münster.
»Wir kannten das Freilichtmuseum - da es auch Landesmuseum für unser Fach Volkskunde ist - schon vor dem Praktikum und wollten beide längst einmal hier mitarbeiten«, erzählten die Praktikantinnen beim Abschlussgespräch des vierwöchigen Praktikums im LWL-Museum.
Im Freilichtmuseum stand im Sommer 2004 ein aktuelles Projekt ins Haus: Bei einer Sothebyƕs Auktion der Sammlung von Galen hat das Museum wertvolle textile Objekte erworben: so zum Beispiel einen Reiterrock und eine Pistolentasche aus der Zeit um 1850 sowie wertvolle Uniformen und Galakleidung.
Für die Sicherung und die Inventarisierung, also die registrierte Aufnahme in den Objektbestand des Museums, wurden gleich mehrere Kräfte gebraucht: Neben der betreuenden Textilrestauratorin Sandra Schollähn bot das LWL-Museum zwei Praktikumsplätze an, für die sich Lena Kroll und Barbara Stritter nicht nur deshalb bewarben, weil ein Museumspraktikum zu den Studienauflagen gehört, sondern weil beide schon von Hause aus Interesse an textilen Arbeiten mitbringen. »Wie die Dinge genau gearbeitet sind, zum Beispiel wie früher mit Silberfäden Dekorationen gestickt wurden, war für mich schon immer spannend«,berichtet Barbara Stritter über ihre Motivation, sich gerade für diesen Bereich musealer Arbeit einzusetzen.
Während des Praktikums lernten die Studentinnen, wie eine Ersterfassung gemacht und ein Inventarbogen ausgefüllt wird: Bei der von Lena Kroll und Barbara Stritter bearbeiteten Uniform wurde die Inventarnummer auf einem Baumwollstreifen aufgebracht und eingenäht, um sie auch in kommenden Jahren unter den tausenden von Gegenständen im Magazin jederzeit wieder finden zu können. Zum Abschluss haben sie die Textilien im Magazin sachgerecht abgelegt.
»Wir haben sehr viel über praktische Museumsarbeit besonders im Bereich der textilen Objekte gelernt«, berichtete Lena Kroll im Rückblick auf ihr Praktikum, „das ist natürlich auch eine gute Motivation für die nächsten Studienjahre!« Dass neben dem Beitrag zur fachlichen Ausbildung der Studierenden auch die Museumsarbeit durch solche Praktika wesentlich unterstützt wird, stellte Katharina Schlimmgen-Ehmke, wissenschaftliche Referentin des Freilichtmuseums fest.

Artikel vom 27.01.2005