29.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Odin« verleiht den ersten »Oscar«

Heinz Schumann »bester Filmvorführer« - Großes Kino in der Kurstadt

Bad Lippspringe (WV). Bad Lippspringe hat jetzt auch einen »Oscar«-Preisträger. Heinz Schumann bekam den begehrten Filmpreis vom Bad Lippspringer Kino »Odins-Filmtheater« verliehen.

Mit dem »Odin-Oscar« wurde der Rentner im Unruhestand als bester Filmvorführer des Jahres 2004 ausgezeichnet. Damit würdigte der Kinoverein das große Engagement Schumanns, der in den vergangenen zwölf Monaten fast alle Kindervorstellungen in Eigenregie durchführte und mittlerweile auch den Einkauf für den kleinen Kino-Kiosk »Süße Ecke« koordiniert.
Mit Hartmut Tendies und Klaus Wiegel wurden zwei weitere Kinofreunde der ersten Stunde mit einem Präsent bedacht und verabschiedet. Während sich Wiegel ganz zurückzog und dem Verein in Zukunft nicht mehr zur Verfügung steht, legte Tendies sein Amt als Leiter der Arbeitsgruppe »Kinofreunde« nieder, bleibt dem Team als Mitarbeiter aber erhalten. Sein Nachfolger ist seit dem 1. Januar - wie bereits berichtet - Henning Gauterin.
Eine Überraschung hatte der Bielefelder Filmverleiher und Kinobetreiber Frank Becker, der auch die »Blumenstadt« wöchentlich beliefert, zur Jahreshauptversammlung mitgebracht. »Odins Filmtheater« wurde jetzt von der Filmförderung NRW anerkannt, als äußeres Zeichen überreichte Becker die offizielle Förderplakette der Filmstiftung. »Damit haben wir auch schriftlich, dass Odin keine kleine Flimmerkiste, sondern ein richtiges Kino ist«, freute sich Gauterin.
Mit 2878 Zuschauern erreichte das Kino 2004 bei einem leichten Minus (70 Besucher weniger) in etwa die Zahlen des Vorjahres. Die absoluten Kassenknüller waren »Luther« (314), »Das Wunder von Bern« (298) und »Kalendergirls« (298). Film-Flop war »Monster« mit nur neun Zuschauern in zwei Vorstellungen. Mit durchschnittlich 25 Besuchern pro Kinoabend ist der Verein aber noch nicht zufrieden: »Die Bad Lippspringer Bürger wollten ein Kino, nur gehen noch zu wenige hin. Wenn wir Odin langfristig etablieren wollen, brauchen wir steigende Zuschauerzahlen«, sagt Gauterin und meint damit weniger die Wirtschaftlichkeit des Filmbetriebs, denn die insgesamt 34 Helfer arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Dazu Henning Gauterin: »Eine enorm wichtige Motivationshilfe wären künftig Vorstellungen in einem gut gefüllten Kinosaal.«
Das vorläufige Programm für 2005 lässt da kaum Wünsche offen: Filme wie »Aviator«, »Alexander«, »Mathilde« oder »Phantom der Oper« versprechen für das Frühjahr großes Kino in der Kurstadt.

Artikel vom 29.01.2005