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Ermisch: »Dachte, ich übernehme ein Team«

SC Verls ernüchtertem Trainer läuft nun die Zeit davon

Von Marco Purkhart
Stukenbrock (WB). Mario Ermisch hatte sich vor Amtsantritt wohl mehr von seinem SC Verl erhofft. Nach dem gestrigen 2:1 (1:0)-Test beim Landesligisten FC Stukenbrock musste der Coach jedenfalls zugeben, dass er sich getäuscht hatte und noch viel Arbeit vor ihm liegt.

»Ich hatte geglaubt, dass die Truppe weiter ist. Die individuelle Klasse der Spieler ist vorhanden, aber das ist keine Mannschaft.« Dieses Zwischenfazit zog Ermisch, nachdem »ich mir mittlerweile einen guten Überblick verschafft habe«. Den Sand im Teamgetriebe könne man zwar noch bis zum Rückrundenstart wegblasen.
Doch befürchtet der Coach, dass ihm das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht: »Auf diesen gefrorenen Böden lässt sich nur schwer arbeiten. Mir läuft leider die Zeit davon.« Bei dieser durchaus kritischen Einschätzung dürfte das gestrige Freundschaftsspiel am Stukenbrocker Hallenbad allerdings nicht als Bewertungsgrundlage gedient haben.
Auf der dichten Schneedecke war ein ansehnlicher Kick schlichtweg unmöglich. Dennoch ließ der SCV im ersten Durchgang einen passablen Offensiv-Wind wehen. Der als Stürmer aufgebotene Lukas Krause wirbelte mächtig Schnee auf und zeichnete nach einer abgewehrten Flanke dann auch für das 1:0 verantwortlich (17.). Zwei weitere dicke Dinger setzte der Blondschopf aber kläglich daneben. Auf der anderen Seite rappelte es einmal am Verler Pfosten (21.).
Nach Wiederanpfiff stellte der Gütersloher Oberligist dann von einer liberogestützten Hintermannschaft auf Viererkette (Rogowski, Kroos, Grundmann, Burger) um - und kassierte nach einem Konter prompt das 1:1 durch Peter Friesen (50.). Stefan Siedschlag erzielte jedoch schon kurz darauf nach Flanke des soliden Daniel Burger das 2:1 (54.). In der Folge plätscherte die Partie recht lahm vor sich hin.
Lediglich in der Schlussphase kam nochmals Spannung auf: Der Verler Eugen Keilbach semmelte die erstaunlicherweise neongelbe Kugel an den Pfosten (80.), Mihaljo Rakic setzte einen Lupfer am FCS-Kasten vorbei (89.), und der kleine Heinrich Schmidtgal beförderte das Leder per Kopf noch einmal an die Latte (90.).
Richtig zufrieden war am Ende lediglich Stukenbrocks Trainer Oliver Roggensack: »Meine Jungs haben wie zum Ende der Hinrunde gezeigt, dass sie auf einem guten Weg sind. Ich denke, wir haben uns gegen den Favoriten SC Verl mehr als gut verkauft.«
FC Stukenbrock: Jakobtorweihen (70. Weyland) - Schibielok (25. Helwat), Görlich, Mazhigi, Krabbe, Hodes (46. Weinreich), Roßblatt (70. Krüger), Ring, P. Friesen (70. Özel), Akinci (46. Bergen), Mezir.
SC Verl 1. Halbzeit: Liemke - Scharpenberg - Burger, Cinar - Knezevic, Hahn, Siedschlag, Rogowski, Schiller - Krause, Vier.
SC Verl 2. Halbzeit: Kirchhoff - Rogowski, Kroos, Grundmann, Burger - Knezevic, Keilbach, Schmidtgal, Siedschlag, Remmert - Rakic.

Artikel vom 27.01.2005