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Auf eisiger Spur zur Krone

Melanie Krause von der Marienschule ist Verls fünfte Lesekönigin

Verl (köh). Der Verler Lesekönig 2005 ist eine Lesekönigin. Mit vor Aufregung geröteten Wangen und unter Jubel der Kinder der Marienschule nahm Melanie Krause gestern aus der Hand des Bürgermeisters den großen Wanderpokal entgegen.

Und dann war die zehnjährige Marienschülerin auch schon in einer Traube von Mädchen und Jungen verschwunden, die ihr begeistert gratulierten und alle den Pokal einmal anfassen wollten. Den darf Melanie nun erstmal mit nach Hause nehmen, bis das Täfelchen mit ihrem Namen graviert ist. Danach wird die Trophäe in der Marienschule aufgestellt.
Mit dem mitreißenden Vortrag einer Passage aus Cornelia Funkes »Geisterjäger auf eisiger Spur« und sicherem Vorlesen eines Fremdtextes hatte die neue Lesekönigin die vierköpfige Jury überzeugt.
»Es war eine knappe Entscheidung. Ihr seid alle gut«, lobte Paul Hermreck die fünf Viertklässler, die sich für die Endausscheidung des Vorlesewettbewerbs als Sieger ihrer Grundschulen qualifiziert hatten. Beinahe 20 Minuten hatte sich die Jury - zu der neben dem Bürgermeister Marion Bökenhans von der Buchhandlung Pegasus, Grundschullehrerin Annette Kleinhans aus Schloß Holte-Stukenbrock und Diplom-Bibliothekarin Katja Blume aus der Verler Bibliothek gehörten - zur Beratung zurückgezogen. Das Urteil sei ihnen nicht leicht gefallen, betonte der Bürgermeister. »Eigentlich seid ihr alle Sieger«, sagte er beeindruckt und zeigte Respekt auch vor der Nervenleistung der Fünf: »Es ist wirklich schwer, vor so vielen zu lesen. Respekt!«
Stolz nahmen Alina Engelmeier von der Grundschule Bornholte, Sabrina Rohde von der Bühlbuschschule, Jessica Weller von der St.-Georg-Schule Sürenheide und als einziger Junge Lars Hohmann von der Grundschule Kaunitz ihre Urkunden und Buchpreise entgegen. Ihre Texte aus »Schnupperle ist der Größte« von Barbara Bartos-Höppner (Sabrina), »Zwei allerbeste Feindinnen« von Thomas Brezina (Alina), »Die wilden Fußballkerle« von Joachim Masannek (Lars) und aus dem Jugendroman »Herzkribbeln im Gepäck« von Sabine Both (Jessica) beherrschten sie souverän. Lars bekam vom Bürgermeister noch ein zusätzliches Kompliment mit auf den Weg: »Du hast die Fahne der Männer hochgehalten«, meinte er lächelnd. Den Fremdtext hatte Marion Bökenhans besorgt - eine Passage aus »Ein Pferd namens Milchmann« von Hilke Rosenboom. »Das ist eine Überraschung, das Buch gibt es noch gar nicht auf dem Markt«, freute sich Claudia Thye.
So voll war die Bibliothek selten: Das Team um Claudia Thye musste auch noch den letzten verfügbaren Stuhl herbeitragen, um die 130 kleinen und großen Zuhörer unterbringen zu können.

Artikel vom 27.01.2005