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»Jeder Zweite
hat Macken«

Der TÜV moniert Mängel an Pkw

Kreis Paderborn (WV). Der TÜV schlägt Alarm. »Deutlich mehr als die Hälfte aller Autos hat Mängel«, kritisierte jetzt der Regionalleiter Heinrich Mennemeier.

90 000 Fahrzeuge haben die 61 Techniker an elf TÜV-Stationen in den Kreisen Paderborn, Höxter und Gütersloh vergangenes Jahr im Rahmen der Hauptuntersuchung gecheckt. Nur 45,9 Prozent erhielten ohne Beanstandung die Plakette (Vorjahr 47,1 Prozent). 38,9 Prozent hatten geringe Mängel, 15,2 Prozent so viele, dass sie nocheinmal zur Nachprüfung gebracht werden mussten. Meistens haperte es bei Bremsen, Licht und Reifen.
»Etwa 50 Fahrzeuge haben wir sofort stillgelegt, einige glichen rollenden Schrotthaufen«, berichtet der Paderborner Stationsleiter Michael Schlüting. Gründe für die festgestellten Sicherheitslücken sieht er in der geringeren Pflege und Wartung, aber auch in der längeren Nutzungsdauer der Autos. Das durchschnittliche Fahrzeugalter im Kreis Paderborn liege inzwischen bei mehr als sieben Jahren. »Die Leute haben weniger Geld und zögern den Neukauf hinaus, Wartungsintervalle jüngerer Autos werden immer länger«. Doch die Prüfer sind unerbittlich: »Mal ein Auge zudrücken gibt es nicht«, betont Heinrich Mennemeier.
Die wenigsten Mängel nach zwei und drei Jahren wies übrigens der Porsche Boxter auf, die meisten der VW Sharan.
Der TÜV hat zwar nicht mehr das Prüfmonopol, nach eigenen Angaben im Hochstift aber immer noch einen Marktanteil von 50 Prozent bei den Hauptuntersuchungen.
Dekra und freie Sachverständige stehen mit dem TÜV im Wettbewerb.

Artikel vom 26.01.2005