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Jacobsen feiert
Punkte-Premiere

Schrönos nicht gut, aber gut genug

Paderborn (en). Genau diese Spiele sind es, mit denen sich Titelkandidaten von sportlicher Durchschnittsware abheben. »Wir hatten nicht unseren besten Tag«, stellte Trainer Doug Spradley nach den 40 Minuten gegen die Wolfenbüttel Dukes fest. Zum souveränen Heimsieg (wie bereits in einer Teilauflage berichtet) reichte es trotzdem.
»Wenn da ein Gegner mit nur sieben Spielern und einem Amerikaner in der Halle auftaucht, ist es sehr schwer, dieselbe Intensität an den Tag zu legen wie gegen eine Top-Mannschaft. Es ging ja von Beginn an nur um die Frage, wie hoch wir dieses Spiel gewinnen würden«, erklärte Doug Spradley Paderborner Probleme, die Vastibor Klimes ohne weiteres nachvollziehen konnte. »So eine dezimierte Truppe wie uns kann man gar nicht ernst nehmen«, sagte der Wolfenbütteler Übungsleiter.
Ernst machten die Seinen immerhin 17 Minuten lang. Bis zum 39:39 gestaltete das Klimes-Septett die Partie offen, ehe Tim Black die Schrönos doch noch zu einem vertrauenserweckenden Pausenvorsprung führte (54:45). Die stärkste Phase des 1,78 m kleinen Pader-Playmakers, der mit 23 Punkten, neun Assists und acht Rebounds nur ganz knapp sein erstes Triple-Double (zweistellige Werte in drei Kategorien) im Schrönos-Trikot verpasste, aber vom Trainer trotzdem ein ausdrückliches Lob kassierte: »Tim ist nicht nur ein scorender Pointguard, sondern auch einer, der sehr gut passen kann. Wie Steve Esterkamp sieht er seine Mitspieler und vertraut ihnen.«
Das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigte am Freitagabend auch Youngster Frieder Jacobsen eindrucksvoller denn je. Siebeneinhalb Minuten Einsatzzeit reichten dem 18-Jährigen, um mit zwei Würfen seine ersten vier Zweitliga-Punkte zu erzielen. »Frieder hat seine Chance genutzt. Er war nicht etwa zurückhaltend, sondern hat aggressiv verteidigt und insgesamt sehr solide gespielt«, gab's auch für den Doppellizenzler ein Kompliment vom Baskets-Coach.
Neben Jacobsens Punkte-Premiere, dem siebten Sieg und dem dritten Hunderter in Folge erfreute Spradley an diesem Spieltag vor allem noch die Göttinger Heimniederlage gegen Iserlohn, die das Paderborner Polster auf Rang vier auf sechs Zähler anwachsen ließ: »Jetzt ist uns eine Top 3-Platzierung nur noch schwer zu nehmen.«
Schröno Paderborn Baskets: Lieneke (11/ein Dreier), Jacobsen (4), Dücker, Duggen, Black (23, 9 Assists, 8 Rebounds), Schey (15), Kemna (5), Nolte (14, 10 Rebounds), Esterkamp (30/4, 3 Steals).
Wolfenbüttel: Grimaldi (17/2), Franke, Theis (16), Knopke (4), Janssen (31/4), Van Rij (20), Medovoi.

Artikel vom 31.01.2005