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Postagentur
schließt Ende Mai

Mobiler Service in Pr. Ströhen


Von Elke Bösch
Rahden (WB). Auch für die Postagentur in Pr. Ströhen ist das Ende in Sicht. Am 31. Mai wird (wie berichtet) der Betrieb im Lebensmittelgeschäft Buschendorf eingestellt. »Vor zwei Jahren hat die Post ihren Partnern neue Verträge angeboten. Aus Pr. Ströhen wurde das Angebot abgelehnt«, sagte gestern Pressesprecher Achim Gahr auf Anfrage.
»Uns tut es natürlich für die Kunden leid«, sagt Hannelore Buschendorf. Doch durch die neuen Verträge rechnet sich diese Einrichtung nicht mehr. »Man kommt auf Bezüge von ungefähr 50 Cent Lohn pro Stunde. Es entstehen den Postpartnern mehr Kosten als sie Einnahmen haben. Die Post lässt sich die Apparaturen bezahlen lässt, beteiligt sich aber selbst nicht an den Nebenkosten - wie zum Beispiel Strom - beteiligt. Kunden für die Postbank zu betreuen, lehnt Frau Buschendorf ab. Da fehle völlig die Anonymität.
»Jetzt müssen Postangelegenheiten in Wagenfeld oder Rahden erledigt werden«, bedauert auch der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Pr. Ströhen, Hans Junchen, die Entwicklung. »Wir haben uns schon im Vorfeld viele Gedanken gemacht, auch über einen anderen Standort, jedoch keine Ausweichmöglichkeit gefunden.« Die Postkunden müssen jetzt kilometerlange Wege in Kauf nehmen. »Nach Wagenfeld sind es etwa acht Kilometer Strecke, nach Rahden mehr als zwölf«, so Junchen.
»Opa und Oma müssen, wenn sie ihre Rente vom Postsparbuch abheben wollen, demnächst wohl ein Taxi ordern«, befürchtet Hannelore Buschendorf.
Die Post hält sich an Vorschriften: »Den gesetzlichen Maßgaben zu Folge müssen wir in diesem Bereich keine stationäre Einrichtung anbieten. Unseren Pflichten kommen wir mit dem mobilen Postservice nach. Briefe und Pakete können beim Postboten abgegeben werden und dort sind auch Briefmarken zu kaufen«, berichtet Gahr. Einen Postbankservice gebe es mobil allerdings nicht.

Artikel vom 25.01.2005