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Elschner knipst HSG aus

Zukunft ungewiss - Laufender TV Verl unschlagbar?

Gütersloh/Verl (dh). »22:21 - und damit knipst Dirk Elschner die grüne Hölle an!« Die Zuversicht des Hallensprechers Jörg Brockmann war begründet: Nach dem allerersten Loxtener Führungstreffer nach 49 Minuten standen die Fans wieder wie ein Mann hinter den Sportfreunden, die das Kreis-Derby gegen die HSG Gütersloh mit 28:26 gewannen.

Elschner knipste zugleich jedoch auch sämtliche Ambitionen des heimischen Handball-Verbandsligisten aus, für den die Saison bereits nach dem ersten Rückrundenspieltag gelaufen ist. Und was passiert jetzt? »Keine Ahnung, das entscheidet der Vorstand«, verwies Frank-Michael Wahl auf eine Sitzung am gestrigen Abend, meinte aber bereits vorsorglich: »Wenn sie wollen, mache ich hier weiter.«
Weiter mit Wahl bedeutet jedoch zugleich, sich im Sommer einem erneuten Umbruch zu stellen. Denn dass der HSG-Vorsitzende Gerd Wiemann und seine Mitstreiter am geschnürten Paket festhalten, ist mehr als unwahrscheinlich. »Pottis« Vorschlag: »Vielleicht sollten wir nur noch Spieler einsetzen, mit denen es hier im kommenden Jahr weitergeht - oder gleich die zweite Mannschaft spielen lassen.«
Während es den HSG-Aktiven partout nicht gelingt - oder gelingen will -, das vorhandene Potenzial über 60 Minuten auszuschöpfen, kämpfen sich die in einem kleinen Leistungsloch steckenden Landesliga-Kollegen des TV Verl zumindest durch ihre Partien. »Die Mannschaft sollte auf die Nahtstellen der gegnerischen Abwehr gehen. Stattdessen sind wir immer wieder über den Rückraum gekommen - das eindeutig falsche Mittel«, konnte sich Manfred Meereis nicht so recht erklären, warum sein Team die taktische Vorgabe gegen Wehe nicht umsetzte. Vor allem Jasmin Gojacic brachte den TVV-Coach beinahe zur Verzweiflung.
Dennoch ist Meereis im Hinblick auf die kommenden Partien nicht bange. »Unsere Abwehrleistung ist eigentlich in Ordnung. Wichtig ist, dass wir vorne cleverer agieren und vor allem mit der zweiten Welle effektiver werden. Wenn wir ins Laufen kommen, dann kann uns keiner schlagen«, ist sich der Trainer sicher, der am Samstag jedoch am meisten mit den Referees haderte. Dass sich Meereis jedoch darüber erregte, dass den Verlern ein Gegenstoß abgepfiffen wurde, da ein Gästespieler noch am Boden lag, war überflüssig: TVV-Keeper Norman Kern hatte Jens Witting - wenn auch unabsichtlich - immerhin einen Schneidezahn weggetreten.
22 Stunden später standen in der Verler Sporthalle an der St. Anna-Straße erneut die Unparteiischen im Mittelpunkt. »Rumpelstilzchen« Uwe Landwehr legte sich nicht nur mit den aus seiner Sicht einseitig pfeifenden Schwarzkitteln auf dem Parkett, sondern auch mit Sympathisanten der HSG Union Halle auf der Tribüne an. Als der Verler Sieg unter Dach und Fach war, konnte jedoch auch »Locke« wieder lachen. »68 Tore in zwei Spielen sind eine tolle Sache«, freute sich der TVV-Coach, der vor allem mit der Entwicklung von Birgit Westernstroer zufrieden ist: »Endlich geht sie auch in die Nahtstellen der Abwehr.« Nahtstellen? Kommt einem doch irgendwie bekannt vor . . .

Artikel vom 25.01.2005