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Tierisch gut - Mowgli, Baloo und Co.

Das »Dschungelbuch-Musical« reißt 1300 Zuschauer im Gerry Weber Event Center mit

Halle (abe). Mowgli, Baloo, Bagheera, Shere Khan, die Stars aus dem Dschungelbuch - einfach tierisch gut! 1300 Zuschauer im Gerry Weber Event-Center erlebten eine singende und swingende Dschungelparade für Groß und Klein.

Natürlich fängt auch im Dschungelbuch-Musical wie in Rudyard Kipling Literaturvorlage von 1894 alles mit dem leisen Wimmern eines ausgesetzten Findlings irgendwo tief inmitten des indischen Dschungels an. Zwei Wölfe entdecken das Menschenkind und bringen es zu ihrem Rudel, wo es nach den Gesetzen des Dschungels aufwächst. Mowgli führt an der Seite der Tiere ein sorgenfreies, paradiesisches Leben - doch dann wird alles anders.
Die Zuschauer erlebten ein Musical, das einen ganz eigenen Charakter hatte. Viel Musik mit Ohrwürmern wie dem »Dschu-Dschu-Schlangensong« oder »Keine Feier ohne Geier« war zu hören, viel Tanz war zu sehen, aber leider fehlte ein wenig die Spannung, die in dem Klassiker um das Schicksal des Menschenjungen Mowgli einfach ein Muss ist. Trotzdem gelingt es den Schauspielern, dass die Zuschauer plötzlich mittendrin sind - sie holten einige nämlich einfach auf die Bühne.
Da stand plötzlich der Haller Familienvater Uwe Burstädt im indischen Dschungel und mischte in der Elefantenszene ordentlich mit. Da wurden Kinder nach vorne geholt, und da gelang es Detlef aus Minden und Klaus aus Münster, der nun wirklich eine »Bärenfigur« hatte, die Zuschauer in ihren Gesangs- und Sprechrollen als Trauerweide und Kokusnussbaum zum Gröhlen zu bringen.
Am Rande wurde die Geschichte weiter erzählt. Denn eines Tages verbreitet sich wie ein Lauffeuer die Botschaft von der Rückkehr des Menschen fressenden Tigers Shere Khan in sein ehemaliges Revier. Der Dschungelrat beschließt, Mowgli von seinem Freund, dem Panther Bagheera, in die schützende Menschensiedlung am Rande des Dschungels bringen zu lassen.
Zwei Stunden inklusive Pause - mehr Dschungelbuch-Atmosphäre geht nicht. War der erste Teil noch ein bisschen »lahm« (leider funktionierte zwischendurch auch ein Mikro nicht), riss der zweite die Zuschauer voll mit. Die guten Musical-Darsteller gaben alles - nicht nur während ihres Auftritts, sondern auch zur Freude der zahlreichen Kinder in der Pause. Die Künstler erholten sich nämlich nicht, sondern standen den Mädchen und Jungen für Fotos zur Verfügung. Nur der Preis von fünf Euro pro Bild schreckte ein wenig ab.
Der zweite Teil stand ganz im Zeichen des Überlebenskampfes von Mowgli. Der Menschen fressende Tiger Shere Khan wollte ihn töten - doch Mowgli hatte keine Angst und schlug ihn in die Flucht. Das große Finale war wieder geprägt von einigen Dschungeltänzen, an denen nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen ihre Freude hatten.

Artikel vom 24.01.2005