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Schräge Pfiffe im packenden Derby

32:26 - »Unparteiische« Horstmann/Wöstmann machen Landwehr fertig

Verl (dh). »Verl spielt gegen Halle und die Schiedsrichter kommen aus Hörste. Das sagt doch schon alles.« Uwe Landwehr brauchte ein paar Minuten, um sich nach dem packenden Oberligaderby zwischen seinem TV Verl und der HSG Union 92 Halle zu beruhigen. Die Pfeiferei der Herren Horstmann/Wöstmann hatte den TVV-Coach trotz des letztlich klaren 32:26 (12:10) völlig fertig gemacht.

Denn nach einem souveränen Verler Sieg hatte es lange Zeit nicht ausgesehen. Immer dann, wenn der TVV davonzuziehen »drohte«, schritten die Unparteiischen ein. »Es war schon sehr auffällig, wie ungleichmäßig die beiden gepfiffen haben. Und ich kann jetzt schon sagen: Beide sollen uns in dieser Saison noch zweimal pfeifen - wir werden sie ablehnen«, kündigte »Locke« an.
Wie befürchtet ohne Marija Josipovic musste Landwehr sein Team umbauen. Ilka Schwale bildete mit Nina Jacobkersting (rechts) und Birgit Westernstroer (links) den Rückraum, in der Abwehr rückte Carola Kölkebeck neben Schwale in den Innenblock. Die Probleme blieben in Abwesenheit von Josipovic nicht aus. »In einigen Phasen hat sich die Deckung zu wenig bewegt. Und dann hat man gesehen, dass Halle auch Handball spielen kann«, so Landwehr.
Allerdings konnte sich der TVV-Coach auch diesmal auf Union-»Schreckgespenst« Karina Weirauch verlassen, die 13 Bälle inklusive zweier Siebenmeter entschärfte. Ihr Glanzstück in der 22. Minute: Erst parierte sie die »Marke« von Julia Behnke und dann wehrte Karina auch noch den Nachwurf ab. Anschließend traf die immer stärker werdende Nina Füchtencordsjürgen zum 10:5 - ehe die Referees erstmals Einfluss auf die Partie nahmen und Bianka Henke, Jacobkersting sowie Westernstroer nacheinander auf die Bank schickten.
Verl zog auf 15:11 davon - nun mussten erneut Jacobkersting und Westernstroer von der Platte, Halle glich zum 16:16 aus. Als Landwehr seinen Unmut immer lauter kund tat (»Noch parteiischer kann man nicht sein«), sprachen die Schiedsrichter eine Zeitstrafe gegen den Coach aus. Bis zum 23:20 blieb es eng, ehe es »Stiefel« Westernstroer zum dritten Mal erwischte (»Tschüss, es war schön mit euch«) und auch Carola Kölkebeck zwei Minuten bekam.
Die nervenstarke Jacobkersting stellte mit zwei Unterzahl-Treffern die Weichen dann endgültig auf Sieg, ein Gegenstoß-Reigen in der Schlussphase führte zum verdienten, aber zu hohen Erfolg - da fiel dann auch die neunte Strafe gegen den TVV (diesmal gegen Henke) nicht mehr ins Gewicht.
TV Verl: Weirauch - Jacobkersting (6), Schwale (6), Füchtencordsjürgen (5/1), Kranz (5/1), Franke (3), Westernstroer (3), Henke (2), Ernst (1), Kölkebeck (1), Neubauer.

Artikel vom 24.01.2005