22.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die große Haller Angst vor Karina Weirauch

Oberliga-Derby: Landwehr bangt um Marija Josipovic

Verl (dh). Marija Josipovic ist im Innenblock der Verler Handball-Damen und als Gestalterin der TVV-Angriffe für Uwe Landwehr als zentrale Spielerin nahezu unverzichtbar. Um so schlimmer wäre ein Ausfall der unter Rückenproblemen leidenden »Itsch« im Derby gegen HSG 92 Union Halle. Doch die Haller fürchten eine andere Verler Handball-Dame viel mehr: Torhüterin Karina Weirauch.

»Sicherlich ist sie eine außerordentlich gute Spielerin. Verl ist aber eine kompakt starke Mannschaft, die uns als Kollektiv fordern wird«, versucht Union-Coach Andreas Gohr das Thema herunterzuspielen, obwohl die Hallerinnen zuletzt immer wieder Probleme mit Weirauch hatten.
Landwehr weiß natürlich um die Schwäche der Gäste, die sich nicht nur gegen Verl besonders im Auslassen zwingender Torchancen äußert. »Sie haben im Abschluss generell ihre Schwierigkeiten. Allerdings bin ich erstaunt darüber, wie sehr Halle im spielerischen Bereich zulegt hat«, konnte sich »Locke« als Augenzeuge des 22:16 über Ennigerloh von der neuen Qualität der HSG überzeugen. Gepaart mit dem typischen Derbycharakter (»Halle gibt gegen uns immer besonders viel Gas und bemüht sich noch etwas mehr als gegen andere Oberligisten«) erwartet der Verler Coach ein hartes Stück arbeitet, wenngleich er das bessere Ende für sein eigenes Team erwartet: »Wir haben hier und da unsere Vorteile. Und in der Endphase ist Halle meist immer eingebrochen.«
Andreas Gohr will von der besonderen Brisanz eines Kreisderby hingegen nichts wissen. »Ich hoffe, dass wir uns gut aus der Affäre ziehen und vernünftig Handball spielen«, so der Coach. Die Fronten vor dieser Partie seien geklärt, seine HSG gelte als krasser Außenseiter. Selbstbewusst, ohne Hektik und viele Fehler - so wünscht sich Gohr seine Mannschaft. Warum sie den Rhythmus indes noch nicht gefunden hat, kann sich der Coach nur schwer erklären. »Vielleicht liegt es am Spielplan. Durch die großen Pausen bekommen wir einfach keinen Fluss rein.« Natürlich müsste die Konkurrenz damit auch leben, »wir tun uns aber offensichtlich ganz besonders schwer«.
Schwer tat sich der TV Verl in den ersten beiden Spielen dieses Jahres in der Anfangsphase. Landwehr macht dafür unterschiedliche Gründe verantwortlich und will nicht pauschal von Anlaufschwierigkeiten seines Teams sprechen, das definitiv auf Andrea Frerig verzichten muss, die erneut unter Kniebeschwerden leidet. »Locke« pessimistisch: »Ich glaube nicht, dass sie in dieser Saison überhaupt noch einmal richtig auf die Beine kommen wird.« Dafür setzt der Coach wieder verstärkt auf Nina Jacobkersting, die nach einer Durststrecke von drei Spielen zuletzt deutlich ansteigende Form zeigte.

Artikel vom 22.01.2005