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Ohne Notenblätter, dafür mit viel Gefühl

Afro-Gospel-Chor gewinnt an Beliebtheit


Paderborn (rid). »Wir glauben, Gospelsänger, die weiterbestehen wollen, müssen ihre Musik verändern:« 1997 gründete sich unter dem Dach der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Paderborn der Afro-Gospel-Chor. Anfangs nur mit einer geringen Anzahl von verschiedenen Stimmen und Instrumenten ausgestattet, wuchs der Chor zu einem etwa 25-köpfigen Ensemble heran. Im Laufe der Zeit wurde auch die Musik moderner, sodass jetzt neben dem traditionellen Klavier Instrumente wie Schlagzeug und Bass nicht fehlen.
Gegründet wurde der Afro-Gospel-Chor als ein Treffpunkt der Kulturen, die afrikanisch-deutsche Freundschaft sollte ausgebaut und vertieft werden. Der Großteil der Sängerinnen und Sänger kommt aus Kamerun und Deutschland. Diese beiden unterschiedlichen Kulturen führen zu verschiedenen Ideen und Einflüssen in der Musik und bereichern den Chor und das gemeinsame Singen und Musizieren.
Obwohl die 20 Gospelsängerinnen und - sänger und die fünf Musiker alle einen musikalischen Hintergrund besitzen, benötigen sie keine Notenblätter, um Musik zu machen. Sie verstehen dies als einen Ausdruck der Spontaneität und Vielfalt ihres Chores. Alle Lieder werden selbst arrangiert, denn sie sollen zum Ensemble passen. So zählen viele englische, französische und afrikanische Songs zum Repertoire, aber auch Klassiker wie »Oh happy day« oder »Swing low, sweet chariot«.
Beim Weltjugendtag in diesem Jahr in Köln wird der Afro-Gospel-Chor unter der Leitung von Marc Nguidjol vertreten sein, genauso wie schon bei den katholischen Nachwuchsfesten in Kanada und Italien. Die zunehmende Beliebtheit ist der Lohn für oft stundenlange Proben und viele kleinere Auftritte. Am Sonntag, 23. Januar, findet das traditionelle Neujahrskonzert des Afro-Gospel-Chors mit dem KHG-Chor um 15 Uhr in der Herz-Jesu Kirche in Paderborn statt.

Artikel vom 22.01.2005