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»Stimmigen« Raum finden

Nutzung der Heimathäuser erweitern - Thema vertagt

Steinhagen (anb). Sollen die Heimathäuser der Gemeinde auch für kommerzielle Veranstaltungen geöffnet werden? Eine Frage, mit der sich der Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstagabend zu befassen hatte - und die er nach lebhafter Diskussion erst einmal fraktionsintern weiter beraten will.

Hintergrund ist ein Antrag der Steinhagenerin Irmgard Möking. Sie arbeitet in der ganzheitlichen Gesundheitspflege und hat gemeinsam mit anderen in diesem Bereich Tätigen im November das »Gesunde Netz« gegründet (wir berichteten exklusiv). Die Information der Bürger über den komplexen Bereich der Gesundheitsvorsorge ist das Ziel des Netzwerkes. Und dafür sowie auch für Kurse und Seminare zu speziellen Themen brauche man Räume, die, so Irmgard Möking, »stimmig« sind. »Ich kann in einer Gaststätte keine Rauchentwöhnungs-, Fasten- oder Meditationskurse abhalten«, erklärte sie im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
So hatte sie bereits im Frühjahr 2004 einen entsprechenden Antrag auf die Nutzungserweiterung der Heimathäuser gestellt, dem die Politik aber nicht statt gegeben hatte. »Ich habe die Ablehnung damals nicht verstanden, und den Antrag deshalb noch mal gestellt«, sagte sie. Gesundheits-Veranstaltungen sind, darauf wies die Verwaltung hin, durchaus auch jetzt möglich in den Heimathäusern - wenn sie gemeinnützig und unentgeltlich sind. Aber das kann das »Gesunde Netz« nicht leisten, weil viele unterschiedliche Teilnehmer einbezogen sind. »Ganzheitlich, das meint ja mehr als alternative Medizin. Das sind auch Selbsthilfegruppen, alle Ärzte, Orthopäden, selbst Teeläden und Kosmetik«, so Irmgard Möking. In der Begründung ihrer Forderung vor dem Ausschuss erklärte sie, dass mit den Veranstaltungen nicht das große Geld verdient werden solle, dass aber Kosten entstehen, die gedeckt werden müssten. »Ich versuche, Kommerz und Gemeinnützigkeit zu verbinden«, so Möking.
CDU, FDP und STU könnten sich eine kommerzielle Nutzung der Gebäude vorstellen, Bürgerallianz, Grüne, SPD und UWG lehnen sie eigentlich ab. Die Diskussion ging aber über den Antrag hinaus und bezog wieder - wie auch schon in der Vergangenheit mehrfach erörtert - die Frage nach Privatveranstaltungen ein. Familien- und Geburtstagsfeiern im heimathaus? Die Grünen fordern das vehement, SPD und Bürgerallianz finden es nachdenkenswert, CDU und FDP sind dagegen.

Artikel vom 22.01.2005