22.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Museum sucht Sponsoren

50 000 Euro weniger für Sonderausstellungen in Bünde

Von Marold Osterkamp
Kreis Herford (HK). In Zeiten knapper Kassen ist Kreativität gefragt. Das wissen die Verantwortlichen im Museum Bünde, eine Einrichtung des Kreises Herford, und haben sich darauf eingestellt.

»Trotz unseres geschrumpften Budgets für Ausstellungen wollen wir auch 2005 Sonderausstellungen realisieren«, versichert Museumsleiter Michael Strauß. In welchem Umfang das geschehen kann, steht allerdings noch nicht fest. Der Bereich Geologie, der im Konzept des Museums einen hohen Stellenwert hat, ist an der Reihe. Zusammen mit dem Förderverein werden Ideen entwickelt.
15 000 Euro bleiben in diesem Jahr für Sonderausstellungen, mehr als 50 000 Euro weniger als im vergangenen Jahr. Allein die aufwendige und erfolgreiche »Mitmachmaschine« Ende vergangenen Jahres hat 15 000 Euro gekostet. »Eigentlich könnten wir vom Etat dieses Jahres nur sowieso anfallende Kosten finanzieren«, ergänzt Techniker Ulrich Franzrahe. Umfangreichere Ausstellungen sind nur möglich mit Hilfe von Sponsoren, und die werden gesucht.
Es ist nicht so, dass der Gesamtetat für das Museum schrumpft, der Ansatz steigt sogar, doch verschlingt die insgesamt mehr als eine Million Euro teure Sanierung des Tabakmuseums viel Geld. Das Museum in Bünde wird vom Kreis (556 000 Euro) und der Stadt Bünde (235 000 Euro) finanziert.
Ohne Sonderausstellungen werden auch die Besucherzahlen und damit die Einnahmen schrumpfen. Die »Mitmachmaschine« und im Jahr zuvor die noch erfolgreicheren Dinosaurier sorgten für Besucherandrang, von dem auch die Dauerausstellung im Untergeschoss profitierte. Für 2005 rechnet Museumsleiter Strauß allerdings mit weniger Besuchern, obwohl die Dauerausstellung gut ankommt. Allein reiche sie nicht aus. Bisher lagen zwischen den Ausstellungen nur zwei bis drei Wochen für den Auf- und Abbau. Das lasse sich mit dem geringen Budget nicht mehr realisieren.
»Ein Museum soll sammeln zu wissenschaftlichen Zwecken - auch eine wichtige Aufgabe für uns.« Dazu brauche das Museum ein Magazin, doch Magazinräume gibt es im Neubaukomplex nicht. Die Exponate werden in Räume nahe des Museums ausgelagert. Dort sind auch die Objekte des Tabakmuseums. »Alle Räume sind randvoll.« Die Raumsituation erschwert die wissenschaftliche Arbeit. Das werde anders, wenn das Tabakmuseum fertig ist. Ein Workshop trifft sich von Februar an regelmäßig, um ein Konzept zu erarbeiten. »Auch die Tabakindustrie sitzt mit am Tisch«. Wann das Tabakmuseum wiedereröffnet wird, steht noch nicht fest.

Artikel vom 22.01.2005