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Für Außergewöhnliches
fehlt zur Zeit das Geld

Museum sucht Sponsoren - Kaum Sonderausstellungen

Von Marold Osterkamp
Bünde (BZ). In Zeiten knapper Kassen ist die Kreativität mehr als sonst gefragt. Das wissen die Verantwortlichen im Museum Bünde und haben sich darauf eingestellt.

»Trotz unseres geschrumpften Budgets für Ausstellungen wollen wir auch 2005 Sonderausstellungen realisieren«, versichert Museumsleiter Michael Strauß. In welchem Umfang das geschehen kann, steht allerdings noch nicht fest. Der Bereich Geologie, der im Konzept des Museums einen hohen Stellenwert hat, ist an der Reihe. Zusammen mit dem Förderverein werden Ideen entwickelt. »Auch dabei wollen wir trotz geringer Finanzmittel kreative Wege gehen.«
15 000 Euro bleiben in diesem Jahr für Sonderausstellungen, mehr als 50 000 Euro weniger als im vergangenen Jahr. Allein die aufwändige und sehr erfolgreiche »Mitmachmaschine« Ende vergangenen Jahres hat 15 000 Euro gekostet. »Eigentlich könnten wir vom Etat dieses Jahres nur sowieso anfallende Kosten finanzieren«, ergänzt Techniker Ulrich Franzrahe. Umfangreichere Ausstellungen sind nur möglich mit Hilfe von Sponsoren, und die werden gesucht. »Es wäre schön, wenn wir mehr Sponsorengelder hätten«, sagt Strauß.
Es ist nicht so, dass der Gesamtetat für das Museum schrumpft, der Ansatz steigt sogar, doch verschlingt die insgesamt mehr als eine Million Euro teure Sanierung des Tabakmuseums viel Geld. Das Museum in Bünde wird vom Kreis (556 000 Euro) und der Stadt Bünde (235 000 Euro) finanziert.
Ohne Sonderausstellungen werden auch die Besucherzahlen und damit die Einnahmen schrumpfen. Die Mitmachmaschine und im Jahr zuvor die noch erfolgreicheren Dinosaurier sorgten für Besucherandrang, von dem auch die Dauerausstellung im Untergeschoss profitierte. Die genauen Besucherzahlen des Vorjahres werden gerade ermittelt.
»Wir können zufrieden sein«, sieht Strauß voraus. Für 2005 rechnet der Museumsleiter allerdings mit weniger Besuchern, obwohl die Dauerausstellung bei Alt und Jung gut ankommt. Allein reicht sie nicht aus, außerdem steigt ihr Bekanntheitsgrad durch die Sonderausstellungen. Bisher lagen zwischen den Ausstellungen nur zwei bis drei Wochen, die zum Auf- und Abbau genutzt werden. Das lässt sich mit dem geringen Budget nicht mehr realisieren.
»Ein Museum soll sammeln zu wissenschaftlichen Zwecken - auch eine wichtige Aufgabe für uns.« Dazu braucht das Museum ein Magazin, doch Magazinräume gibt es im Neubaukomplex nicht. Die Exponate werden in Räume nahe des Museums ausgelagert. Dort sind zur Zeit auch die Objekte des Tabakmuseums. »Alle Räume sind randvoll.« Die Raumsituation erschwert im Augenblick die wissenschaftliche Arbeit. Das wird anders, wenn das Tabakmuseum fertig ist. Ein Workshop trifft sich von Februar an regelmäßig, um ein Konzept zu erarbeiten. »Auch die Tabakindustrie sitzt mit am Tisch«. Wann das Tabakmuseum wiedereröffnet wird, steht noch nicht fest. Einige Zeit wird es noch dauern, da zunächst ein Konzept erarbeitet, verabschiedet und dann umgesetzt werden muss. Nur dann kann mit finanzieller Unterstützung gerechnet werden. »Es reicht nicht, die Exponate wieder einzuordnen.«

Artikel vom 22.01.2005