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Dreiecksplatz
geht wieder
mal leer aus

Stadt scheitert mit Bewerbung

Von Stephan Rechlin
Gütersloh (WB). Die Neugestaltung des Dreiecksplatzes ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch in ihrem dritten Anlauf ist die Stadt mit dem Versuch gescheitert, über den Wettbewerb »Stadt macht Platz - NRW macht Plätze« Landesmittel für ein neues Gestaltungskonzept zu gewinnen.

Eine interdisziplinär zusammengesetzte Jury hat im Dezember die eingereichten Projekte geprüft - 20 davon schafften den Einzug in die zweite Runde. Der Dreiecksplatz aus Gütersloh ist nicht dabei. »Vielleicht wird das Prüfungsergebnis ja in diesem Jahr mal kommentiert«, hofft Bernd Winkler, der seine Enttäuschung nicht verbirgt. Der Leiter des Grünflächenamtes hat gemeinsam mit Dirk Buddenberg das Neugestaltungs-Konzept und dessen Präsentation immer wieder überarbeitet, dabei auch stets die Tipps und Hinweise aus der Jury befolgt. »Ich weiß nicht, woran es diesmal lag. Ich weiß nur, dass sämtliche Projekte, die jetzt den Einzug in die zweite Runde geschafft haben, auf einem äußerst hohen Niveau standen und sicherlich zu Recht weiter dabei sind«, sagt Winkler.
Diesmal ging es um viel. Die von Winkler und Buddenberg entwickelte Neugestaltung würde 230 000 Euro kosten, die Anstrahlung historischer Fassaden aus Bodenleuchten ist dabei noch nicht eingerechnet. Der Gütersloher Planungsausschuss hatte im Jahr 2002 eine Neugestaltung des voll funktionsfähigen Platzes abgelehnt. Daran sei nur zu denken, wenn ohnehin Erhaltungs- und Reparaturleistungen notwendig würden oder wenn es Landeszuschüsse gäbe. Hätte Gütersloh diesmal den Sprung unter die ersten zehn Teilnehmer geschafft, hätte das Land 70 Prozent der Umgestaltungskosten übernommen. Doch der Wettbewerb wurde zum letzten Mal durchgeführt, der Traum ist vorbei.
Der neue Vorschlag sah unter anderem die Entfernung der etwa 40 Zentimeter hohen Mauer entlang der Rasenkante vor. Um Platz zu gewinnen, sollte die Rasenfläche erweitert und durch Kiesstreifen aufgelockert werden. Die Betonsitzflächen sollten durch Holzbänke ersetzt, die verbliebenen, kranken Linden gefällt werden. Wichtig war Winkler und Buddenberg die Wahrung des historischen Platzcharakters. Um 1857 verkaufte ein anliegender Viehhändler hier seine Tiere - alten Güterslohern ist der Platz darum als »Hammelmarkt« noch ein Begriff. Die typische Dreiecksform hat der Platz seit 1900. Auf Fotos aus dieser Zeit ist schon die Lindeneinfassung zu sehen.

Artikel vom 22.01.2005