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Englisch lernen ist ein schönes Spiel

Elke Egen bietet in Kaunitz Sprachkurse für Kinder ab vier Jahren an

Von Manfred Köhler
Verl-Kaunitz (WB). »Hello, how are you?« heißt es, wenn sich René, Daniel, Vincent und Lennard dienstags nachmittags treffen. Die vier Fünfjährigen gehen zwar noch in Kaunitz in den Kindergarten, aber sie sind voll auf Englisch eingestellt.

Seit einigen Monaten kommen sie bei Elke Egen (35) zu einem ungewöhnlichen Kursus zusammen: Sie lernen spielerisch die Fremdsprache. »Ganz freiwillig und mit großem Vergnügen«, betont die »Lehrerin«. Ob »blue«, »two«, »teddybear« oder das Lied von den »three little ducks«: Die vier Jungs können gar nicht genug bekommen und bringen stolz ihren wachsenden Wortschatz auch zu Hause in der Familie an. Ganz unbefangen geht ihnen so mancher Satz über die Lippen und da dürfen auch mal Phantasiewörter dabei sein. Denn das Spielen mit der Aussprache macht Spaß. »Je jünger die Kinder sind, um so leichter und spielerischer lernen sie«, weiß Elke Egen. Dieser Gedanke, die Lust mal etwas Neues zu machen, ihre Leidenschaft für die englische Sprache und ein Lernprogramm, das eigentlich für die eigene Tochter Emily (3) gedacht war, haben die gelernte Großhandels- und Fremdsprachenkauffrau auf die Idee gebracht, einen Kurs für Kinder ab vier Jahren anzubieten. Beim Elternrat des Kindergartens »Kleine Strolche« stieß ihre Idee auf Interesse. »Die Eltern haben mir geholfen, meine Idee bekannt zu machen«, sagt sie dankbar.
Dennoch steht Elke Egen mit ihrem Angebot erst am Anfang. Neben der Startgruppe, die bereits den zweiten Kurs durchläuft, will sie dienstags noch einen zweiten Kurs anbieten und hat je nach Interesse noch etwas Spielraum, um an einem weiteren Tag eine dritte Gruppe zu eröffnen. Die Zahl ist allerdings ganz eng begrenzt. »Vier bis sechs Kinder pro Kurs, mehr ist nicht sinnvoll«, betont sie. So kann sie sich intensiv um jedes Kind kümmern und die Kinder können sich auch untereinander besser austauschen.
Als Schule will sie ihr Angebot nicht verstehen. »Wir haben zusammen einfach eine Menge Spaß mit der Sprache und die Kinder geben das Tempo vor. Sie sind wissbegierig und kommen schon ganz neugierig in die Kursstunde. Dann blättern sie in englischen Bilderbüchern und wollen wissen, was jetzt kommt«, erzählt sie. »Die Kinder verstehen das als Freizeitangebot.«
Vor allem der direkte Bezug zum Alltag ihrer Schützlinge ist der Kaunitzerin in ihrem Sprachkurs wichtig. Auf ihn bezieht sich das Vokabular, das sie an Hand von Bilderbüchern erklärt. Oft aber finden die Kinder die Bedeutung schon selber heraus.
Ihr Faible für Englisch hat die zweifache Mutter schon seit ihrer Zeit an der Verler Realschule. »Ich habe damals den Leistungskurs Englisch/Französisch gehabt und da fand ich die Sprache schon toll«, erinnert sie sich. Auch ihre Berufsausbildung ergänzte sie mit einer Fremdsprachenausbildung und anschließend besuchte sie diverse Kurse. Bei soviel Freude an der englischen Sprache war auch eine Fahrt ins Mutterland unvermeidlich: »1989 war ich mit dem Droste-Haus zum ersten Mal in England. Es war wunderbar«, erzählt sie. Fünf weitere Reisen folgten. »Das ist lange her und in der nächsten Zeit ist keine Reise geplant«, seufzt sie. Und sprachlich habe sie seit ihrer Familiengründung ein bisschen Rost angesetzt. »Aber dafür ist der Umgang mit den Kindern eine wirklich schöne Sache und auch ein ganz neues, spannendes sprachliches Abenteuer«, freut sie sich.

Artikel vom 22.01.2005