21.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schulspaß dauert bis 16 Uhr

Acht Peckeloher Grundschüler besuchen die SIT-Gruppe

Versmold (mel). Gemeinsam Mittagessen, Hausaufgaben machen und im Anschluss spielen - in der SIT-Gruppe (Schülertreff in Tageseinrichtungen) in der Grundschule Peckeloh geht es zu, wie bei den Mitschülern Zuhause. Seit dem Sommer werden dort acht Schüler nach dem Unterricht betreut.

»Das Interesse bestand bei einigen Eltern schon lange«, erzählt Direktorin Silvia Szacknys-Kurhofer, »allerdings müssen es laut Gesetz mindestens sieben Kinder sein - besser sogar zehn, damit die Kalkulation der Stadt Versmold stimmt.« Im Sommer war es dann endlich soweit: Die AWO vermittelte als Trägerin eine Erzieherin, acht Kinder werden seitdem nachmittags im Peckeloher Kindergarten betreut.
Bereits seit vier Jahren gibt es dort die Randstundenbetreuung für Kinder, deren Eltern etwas länger arbeiten müssen. »Die endet allerdings um 13.20 Uhr«, weiß die Direktorin, dass es auch einige Eltern nicht bis zu dieser Uhrzeit schaffen, ihr Kind abzuholen. In der SIT-Gruppe können die Jungen und Mädchen, die aus allen Klassen zusammengewürfelt sind, bis 16 Uhr bleiben. Wenn ihre Betreuerin Andrea Lenz mittags kommt, wird erst einmal gemeinsam das Mittagessen zubereitet. »Das wird tiefgekühlt von der Firma ÝAppetitoÜ geliefert und hier nur noch in den Ofen geschoben«, ist Andrea Lenz froh über die Zeitersparnis. Wenn dann der Tisch abgeräumt und abgewaschen ist, geht es ans Hausaufgaben machen. Wie zu Hause eben.
Erst wenn alle Kinder ihre Hefte wieder in den Schulranzen gesteckt haben, darf gespielt werden. Andrea Lenz: »Mit der Hilfe engagierter Eltern wurde der Aufenthaltsraum noch ein bisschen verschönert, ein paar Spiele und Möbel angeschafft.« Das Einrichtungshaus Stelter stiftete sogar zwei Teppiche für die Kinder.
Zahlen müssen die Eltern für die Rundum-Betreuung 70 Euro im Monat, dazu kommt ein Anteil für die Randstundenbetreuung und Essensgeld. »Für Alleinerziehende und in einigen Ausnahmefällen gibt es finanzielle Unterstützung vom Jugendamt«, wirbt Silvia Szacknys-Kurhofer um die Eltern, die aus finanziellen Gründen zögern, ihr Kind in die SIT-Gruppe zu geben. Plätze sind dort noch frei. »Vielleicht«, hofft die Direktorin, »werden wir sogar irgendwann offene Ganztagsschule.«

Artikel vom 21.01.2005