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»Gemeinsam neue Wege
im Tourismus gehen«

Erste Ideen bei der Podiumsdiskussion im Haus des Gastes

Rödinghausen (-gl-). »Gibt es eine Zukunft für den Tourismus in Rödinghausen?« Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Diskussionsveranstaltung im Haus des Gastes, zu der die Gemeinde Pensionsinhaber, Geschäftsleute und alle an dem Thema Interessierte eingeladen hatte. Mit Bernd Rührup war als Referent der Geschäftsführer der Gemeinschaft Wittekindsland gewonnen worden.

»Der ÝPatient TourismusÜ in Rödinghausen krankt, und das schon seit vielen Jahren«, stellte Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer bei der Einführung in das Thema fest. Mit einer Power-Point-Präsentation untermauerte er seine Feststellung.
Aus dem Niedergang der Zigarrenindustrie habe der Aufbau des Tourismus resultiert. Wanderwege seien angelegt und Wanderfahrten unternommen worden. Ein Ortsprospekt sei erschienen. »Höhepunkt war der Bau des Hauses des Gastes und die Gründung des Verkehrsvereins. Positive Faktoren für den Tourismus sind Osterfeuer, Kurparkbeleuchtung, Konzerte und nicht zuletzt die Kreation des Wiehengebirgstropfen gewesen«, zog Vortmeyer kurz Resümée.
Mit der Ernennung zum staatlich anerkannten Luftkurort sei eine Aufbruchstimmung für den Tourismus verbunden gewesen. Vortmeyer: »Von 40 000 Übernachtungen in den achtziger Jahren registrierte man 23 000 in Pensionen. Damals bestanden 14 Privatpensionen und drei Ferienheime. Seit 1992 sind die Übernachtungen in Privatpensionen bis heute auf unter 6 000 zurückgegangen, hat sich der Trend zu den Ferienheimen enorm verstärkt. Was können wir tun, um wieder eine Aufbruchstimmung in unserer Gemeinde zu erreichen wie vor 30 Jahren?«
Der Bürgermeister ist sich sicher, dass nur gemeinsam, wenn alle die Ärmel aufkrempeln und zufassen, eine neue Aufbruchstimmung entfacht werden kann. »Um gemeinsam Ideen und Konzepte zu entwickeln, dafür haben wir uns hier versammelt«, schloss Vortmeyer.
Nach langwierigen Ausführungen über die Entwicklung des Tourismus allgemein zeigte Referent Rührup Chancen und Perspektiven für den Tourismus in Rödinghausen auf. Wanderwege und Radwanderwege seien für das Naherholungsziel Rödinghausen sehr wichtig. »Ich erinnere mich noch genau, dass bei Schnee große Busse nach Rödinghausen kamen, um hier Schlitten zu fahren oder auch Skiwanderungen zu unternehmen«, betonte Rührup. Allerdings gebe es wenige touristische Leistungsträger. Das sei ein großes Manko ebenso, dass in der Gemeinde am Südhang des Wiehen kein Hotel vorhanden sei. Mit Gästekarten und -gutscheinen könne eine Belebung erreicht waren. Urlaub auf dem Bauernhof als Erlebnis gestaltet, ziehe nach wie vor.
»In Rödinghausen ist aber Mut zum Querdenken erforderlich, um zu neuen Wegen, zu einer touristischen Aufbruchstimmung zu kommen«, so der Referent. Die Anlegung eines Platzes für Wohnmobile ebenso wie ein Campingplatz wurde angeregt.
Für Reiter könnten Wege im Wiehengebirge ausgewiesen und Übernachtungen im Heu angeboten werden. »Bei allen Überlegungen muss die Maxime Ýgemeinsam statt einsamÜ sein«, unterstrich Rührup.
Verkehrsvereinsvorsitzender Siegfried Göhner beklagte rückgängige Mitgliederzahlen. »Damit werden dann auch unsere Möglichkeiten, für den Luftkurort zu werben, geringer«, betonte er.
Mit dieser Diskussion hat Bürgermeister Vortmeyer einen Anfang zur Belebung des Tourismus gemacht. Jetzt heißt es, verstärkt gemeinsam zufassen.

Artikel vom 22.01.2005