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Bundestag befürwortet Idee
von Werner Kuhlmann

Bahnübergänge: Einstimmiges Votum in Berlin


Verl (ehl). »Ein Team vom WDR stand schon um 8 Uhr morgens vor meiner Tür. Denn die wollten bereits mittags ein Interview senden.« Werner Kuhlmann war am gestrigen Freitag ein gefragter Mann. Schließlich hatte am späten Donnerstagabend der Bundestag seinem Vorschlag, unbeschrankte Bahnübergänge durch eine Kombination von Andreaskreuz und Stoppschild sicherer zu machen, zugestimmt. Nachdem vor rund vier Wochen bereits der Bundesverkehrsausschuss grünes Licht für das Kombi-Schild gegeben hatte (wir berichteten), galt der einstimmige Beschluss im Plenum als sicher.
Es sei selten, dass sich Regierung und Opposition in einer Sache so einig seien wie bei Kuhlmanns Vorschlag, betont Gerhard Wächter, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Paderborn. Aber die Idee des Verler Rentners sei überzeugend: »Günstig, einfach, verständlich«, brachte es Wächter in seiner Rede vor der Abstimmung auf den Punkt. Nach Angaben des ADAC liege in 97 Prozent aller Unfälle an Bahnübergängen die Schuld bei den Autofahrern. Hauptursachen seien Unaufmerksamkeit und zu hohe Geschwindigkeit. Jeder Dritte fahre zu schnell an Bahnübergänge heran. Das Stoppschild helfe daher, Unfälle zu vermeiden: »Stopp heißt unmissverständlich Halten«.
Bis in Deutschland die ersten unbeschrankten Bahnübergänge mit Stoppschildern versehen werden können, wird allerdings noch ein bisschen Zeit ins Land gehen. Denn jetzt wird zunächst ein Referentenentwurf erarbeitet, der mit dem Bundesjustizministerium und den Fachbehörden abzustimmen ist. Dann muss die Gesetzesänderung noch durch den Bundesrat. »Die Hauptsache ist aber, dass das Ganze jetzt auf den Weg gebracht ist«, nimmt Kuhlmann, der seit 1997 für die Schilderkombination gekämpft hat, die Wartezeit gelassen.OWL

Artikel vom 22.01.2005