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Kämmerer kratzt
Geld zusammen

Ausschuss berät Haushaltsplan

Von Ralf Meistes
Herford (HK). Die Haushaltsrede des Kreis-Kämmerers Hans Stuller vor den Mitgliedern des Kreisausschusses glich einem Wetterbericht: Zwar scheine angesichts eines ausgeglichenen Haushalts über dem Entwurf für das Jahr 2005 die Sonne, über einzelnen Haushaltsposten hingen jedoch dunkle Wolken oder brause sogar ein Sturm hinweg. Um einige dieser dunklen Wolken aus dem Weg zu räumen, wollen sich die Mitglieder des Ausschusses in den kommenden Wochen intensiv mit dem Zahlenwerk auseinandersetzen.

Der Verwaltungshaushalt sieht für den Kreis Herford im Jahr 2005 ein Volumen in Höhe von 175 Mio. Euro vor. Im Vermögenshaushalt liegen Einnahmen und Ausgaben bei etwas mehr als 30 Mio. Euro.
Zu Beginn der gestrigen Sitzung betonte Landrätin Lieselore Curländer, dass der Haushaltsplanentwurf bestimmt werde durch Kostenbewusstsein sowohl bei den Sach- als auch bei den Personalkosten. Die Kreisverwaltung sei dafür von den Städten und Gemeinden gelobt worden.
Angesichts steigender Kosten durch Hartz IV sowie die Erhöhung der Landschaftsumlage durch die Landschaftsversammlung um etwa ein Prozent werde der Kreis die Kreisumlage um zwei Prozentpunkte anheben müssen. Damit würde der Etat aus der Kreisumlage um 2,9 Mio. Euro auf 69,1 Mio. Euro steigen.
Die Personalausgaben sind laut Haushaltsplanentwurf um zwei Prozent gesenkt worden, teilte Stuller mit. Auch bei den Sachausgaben wurde noch einmal gekürzt. Der Finanzplan weist für das Jahr 2006 einen Fehlbedarf von 11 Mio. Euro und für 2007 von 9 Mio. Euro aus. Nachdem die Kämmerei für das Jahr 2005 zunächst von einem Fehlbedarf von 15 Mio. Euro ausgegangen sei, habe die Verwaltung doch noch an verschiedenen Stellen »Geld zusammenkratzen« können, erklärte Stuller weiter. Durch einen guten Jahresabschluss 2003 seien fast 4 Mio. Euro in die Rücklage geflossen. Über Schlüsselzuweisungen und Kreisumlage seien noch einmal 6 Mio. Euro zusammengekommen. Allerdings habe es auch außerplanmäßige Ausgaben in Höhe von 400 000 Euro für Schulen und in Höhe von 1,7 Mio. Euro für den Erwerb von Anteilen des Entsorgungsunternehmens Interargem gegeben.

Artikel vom 20.01.2005