Von wegen Freundschaft: Schiri schmeißt Leverkusener beim 3:2 vom Platz
Von Dirk Heidemann und Wolfgang Wotke (Fotos) Verl (WB). »Ich will sie nicht mehr sehen!« Mit diesen Worten schickte Schiedsrichter Waldemar Stor aus Herford in der 85. Minute den Leverkusener Kenan Sahin nach einer Attacke an Josef Cinar vom Platz. Von »Freundschaft« konnte im Spiel zwischen dem SC Verl und den Bayer-Amateuren also nicht immer die Rede sein. Auch aus diesem Grund ein gelungener Test für den SCV, den der heimische Oberligist mit 3:2 (1:1) für sich entschied.
Denn die Verler wurden enorm gefordert, vor allem in der ersten Halbzeit spielte der Oberligist vom Nordrhein mit den Poststraßen-Kickern Katz und Maus. »Da haben wir einfach zu viel gepölt«, missfiel auch »Co« Thomas Stratos, dass von Spielfluss auf Verler Seite nicht viel zu sehen war. Dabei hatte alles so gut begonnen. Die ohne den aus privaten Gründen in Berlin weilenden Angelo Vier angetretenen Hausherren gingen bereits nach vier Minuten durch Lars Remmert mit 1:0 in Führung, der zuvor mit Heinrich Schmidtgal Doppelpass gespielt hatte. Anschließend war vom SCV nichts mehr zu sehen, der in die eigene Hälfte gedrückt wurde und Glück hatte, dass nach zahlreichen Großchancen der Leverkusener erst in der 33. Minute der hochverdiente Ausgleich durch David Müller fiel. Der war jedoch mehr als unnötig, denn bei Müllers Freistoß nach Foul von Lukas Krause am kaum zu stoppenden Guiseppe Spitali sprang die Verler Drei-Mann-Mauer hoch und der Flachschuss schlug rechts ein. Nach der Pause brachte Stratos gleich sieben neue SCV-Feldspieler - und plötzlich lief das Bällchen wie am Schnürchen. Die teilweise sehenswerten Kombinationen konnten Daniel Burger (46.), Lars Remmert (57.) und Stefan Siedschlag (64.) jedoch nicht in Form von Toren vollenden. Bei einem der wenigen Leverkusener Angriffe musste dann Jan Liemke gegen Spitali sein ganzes Können aufbieten (65.), ehe Josef Cinar in der 70. Minute beinahe ein Tor des Jahres gelungen wäre. Sein Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte wurde von Bayer-Keeper Maurice Gillen unterschätzt, sprang auf dem Kunstrasenplatz auf und prallte mit Windunterstützung an die Querlatte! Gillen war wohl so verdutzt, dass er nur drei Minuten später Remmert den Ball nach einer Rückgabe in den Fuß spielte und sich der Verler nicht lange Bitten ließ - 2:1, »Remmi-Demmi« an der Poststraße. Dann erhöhte Mihajlo Rakic nach Burger-Flanke auf 3:1 (79.), ehe Giovanni Cannata auf 3:2 verkürzen konnte (83.). »Die zweite Halbzeit war wesentlich besser, da haben wir Fußball gespielt und die Dinger nicht einfach weggeschlagen«, zeigte sich schließlich auch Stratos zufrieden, der am Sonntag wieder ins zweite Glied rückt. Dann kehrt Mario Ermisch aus seinem Fuerteventura-Urlaub zurück. SC Verl 1. Halbzeit: Kirchhoff - Scharpenberg - Kroos, Taverna - Keilbach, Remmert, Knezevic, Schiller, Krause - Schmidtgal, Raschke. SC Verl 2. Halbzeit: Liemke - Knezevic - Cinar, Grundmann - Burger, Hahn, Krause, Remmert, Rogowski - Siedschlag, Rakic. Bayer Leverkusen Amateure: Gillen - C. Cozza (46. Cannata), Hübener (46. Fahner), Schaffrath - Spitali, Dittrich, D. Cozza (60. Masler), Hergesell, Müller (60. Bendovskyi) - Sleah (60. Döpper), Sahin.
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