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Ruf nach großer Sporthalle wird wieder lauter

Vereine machen Druck: »Zu viele kleine Hallen« -ĂŠAuch die Grundschule Gartnisch drängt

Halle (kg). Die Diskussion um eine Sporthalle für die Grundschule Gartnisch wird schärfer: Während die Schule hofft, dass die Stadt wenigstens eine kleine Turnhalle finanzieren kann, die schleunigst gebaut wird, favorisieren die Sportvereine nach wie vor eine große - auch wenn sich abzeichnet, dass die Kasse der Stadt auch 2005 so gut wie leer sein wird.

Die Vereine wünschen sich mindestens 58 zusätzliche Wochenstunden Hallenplatz. Diese Zahl nannte Stadtsportverbandsvorsitzender Reinhard große-Wächter Dienstagabend im Schul- und Sportausschuss. Allein die Fußballer meldeten Bedarf für 13 Stunden an, die Handballer sogar 14.
»Wir haben zu viele kleine Hallen in Halle«, fasste Große-Wächter die Meinung der ballspielenden Vereine zusammen, die sich auch neben dem Spielfeld ein paar meter Platz wünschen sowie eine Zuschauertribüne. Mindestens notwendig ist ihrer Meinung nach eine 23 mal 45 Meter große Halle. Sogar eine Dreifachturnhalle war wieder im Gespräch. »Wenn man Geld in die Hand nimmt für eine Sporthalle, muss sie auch für außerschulische Zwecke zur Verfügung stehen. Und wir dürfen die Schule nicht einmauern«, sprach sich Ausschussvorsitzende Ulrike Sommer (SPD) klar für ein neues Nachdenken aus. Derzeit steht noch ein Beschluss für eine Einfachturnhalle mit Option zur Erweiterung.
Auf eine Nachfrage von Thomas Misfeld (UWG) nannte Bauamtsleiter Jürgen Keil geschätzte Zahlen. Demzufolge würde die kleine Halle rund 1,1 Millionen Euro kosten, eine Zweifachturnhalle 2,1 Millionen, eine Dreifachturnhalle mindestens eine weitere Million mehr, alles ohne Tribüne.
Im Vorfeld von Beratungen über die Entwicklungsfläche der Grundschule hatte Jürgen Keil Politikern und Vereinsvertretern zuvor die Überlegungen zum Standort für eine Sporthalle an der Grundschule Gartnisch vorgestellt: entweder direkt am Gartnischer Weg oder südlich der Schule in der Nähe der Bahn. Eine 19 mal 27 Meter große Halle nannte er eine Kompromisslösung. Schulleiterin Erika Puhlmann erinnerte die Politiker nochmals an ihre Verpflichtungen. Sie wolle kein Kontra von Vereinen und Schule, doch es ginge um Notwendiges, nicht um Wünschenswertes, drängte sie auf eine schnelle Lösung für die Schule, der auch ein Versammlungsraum fehlt. »Wir diskutieren einfach zu viel. Wir werden eine Sporthalle so schnell nicht erleben und eine A 33 auch nicht«, brachte TV Künsebeck-Vorsitzender Karl-Heinz Tonn die Enttäuschung der Vereine zum Ausdruck, der auch Egbert Sausel für die Kölkebecker zustimmte. Karl-Heinz Wöstmann (TG Hörste) erklärte, dass die Sportstätten dort entstehen müssten, wo auch die Sportler seien. Während Dr. Thomas Hagemann (CDU) hervorhob, dass die Stadt ihren Verpflichtungen zügig nachkommen wollte, sprach sich Fritz Weßling (CDU) dafür aus, noch keine Erwartungen zu wecken. Weßling: »Wir kennen noch keinen Haushalt und wissen auch noch nicht, was wir 2006/07 zu erwarten haben«. Am 15. Februar soll ein Beschluss gefasst werden.

Artikel vom 20.01.2005