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Heute ist eiserne Hochzeit

Die Seegers haben sich beim Feuerwehrfest kennen gelernt


Von Sandra Vogt (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). An ihre erste Begegnung erinnert sich Friedrich Seeger ganz genau. Es war 1935 als er seine Margarete das erste Mal während des Oberbecksener Feuerwehrfestes zum Tanz aufforderte. Aus der flüchtigen Bekanntschaft entwickelte sich die Liebe fürs Leben. Seit 65 Jahren sind die Neustädter nun schon ein Ehepaar. Heute feiern sie ihre eiserne Hochzeit.
Den ersten gemeinsamen Tanz legten der heute 89-Jährige und seine Frau beim Oberbecksener Zeltfest aufs Parkett. Damals war allerdings schon nach der ersten Runde Schluss. »Bei meiner zweiten Aufforderung habe ich von Margarete einen Korb gekriegt«, erzählt der pensionierte Maurer, der auch heute noch beim Radfahren oder der Gartenarbeit aktiv ist. Davon ließ sich der Neustädter nicht abschrecken. »Wir haben uns noch oft auf Festen getroffen. Da hat sich dann alles so entwickelt«, erinnert sich Margarete Seeger. Auf ihren Ehemann, den sie 1940 erst standesamtlich und später kirchlich ehelichte, musste die 86-Jährige während des Zweiten Weltkrieges lange verzichten. »Mein Mann war ab 1943 Gefangener in England. Dadurch war unser Briefkontakt nur sehr eingeschränkt möglich.«
Trotz der langen Trennung entwickelte sich für die Eheleute alles zum Guten. »Heute sind wir sehr glücklich mit unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln«, erklären die beiden Jubilare einstimmig. Leben ist im Hause Seeger eigentlich immer. Wenn nicht die beiden Urenkel für Stimmung sorgen, halten Katze Pussy und der mehr als 20 Jahre alte Wellensittich die beiden Pensionäre auf Trab.
Besonders freuen sich Friedrich und Margarete Seeger auf den kommenden Samstag. Dann erneuern die Eheleute vor Familie und Freunden erneut das gemeinsame Eheversprechen, das sie sich einst in der Rehmer Kirche gaben. Bereits zur goldenen und diamantenen Hochzeit hatte sich das Ehepaar noch einmal trauen lassen.
Gemeinsam wollen die beiden gebürtigen Oeynhausener noch viele Feste feiern. Schon zu ihrer aktiven Zeit im Neustädter Schützenverein, dessen Regentschaft beide 1971 für ein Jahr übernahmen, kam das Feiern nie zu kurz. »Das waren wirklich schöne Zeiten. Mit den Freunden im Verein hatten wir immer viel Spaß.«
Für die Zukunft wünschen sich die Eheleute eigentlich nur Gesundheit. »Und vielleicht einen Sechser im Lotto«, sagen die Jubilare, die noch viele weitere Jahre zusammen verbringen wollen.

Artikel vom 20.01.2005